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  • Anekdoten aus einem Jahrhundert

    Was ich aus Emmanuelle Loyers monumentaler Biographie über den Ethnologen Claude Lévi-Strauss (1908-2009) gelernt habe:

    • er war 1,79 Meter groß;
    • er fiel 1933 durch die Führerscheinprüfung;
    • er war leidenschaftlicher Leser von Kriminalromanen;
    • er besuchte die Chinesische Oper in New York City mit Albert Camus;
    • Franz Boas starb 1942 direkt neben ihm;
    • Strawinsky machte auf ihn »den Eindruck einer pedantischen und ängstlichen russischen alten Dame«;
    • er brach mit Jacques Lacan in dessen Citroën DS zu »sehr lustig[en]« Expeditionen auf;
    • er fand in alten Kochbüchern in der New York Public Library »absolut sensationelle aphrodisische Rezepte«;
    • er war technophil, liebte Musik und Tiere;
    • er schnupfte einerseits gern Tabak, andererseits war er mit zwei bis drei Päckchen täglich auch ein starker Raucher;
    • er besaß eine Leidenschaft für Pilze;
    • er war klaustrophob und überpünktlich;
    • er äußerte sich sarkastisch, ja geradezu grausam gegenüber Roland Barthes’ literarischem Strukturalismus;
    • er mochte den Humor der US-amerikanischen Fernsehserie The Sopranos;
    • er hatte zwei Tageszeitungen abonniert;
    • er kaufte Max Ernst einen Kriegshelm ab, nachdem dieser sich von Peggy Guggenheim getrennt hatte und knapp bei Kasse war;
    • seine Lieblingsfarbe war Grün;
    • er neigte dazu, ohnmächtig umzukippen;
    • er schätzte Bücher von Michel Houellebecq;
    • er wünschte sich, daß es bei seiner Beerdigung regnen würde, damit die Trauernden möglichst formlos in Plastikstiefeln erscheinen würden.

    Emmanuelle Loyer. Lévi-Strauss. Eine Biographie. Aus dem Französischen von Eva Moldenhauer. Suhrkamp, 2017, pp. 111, 135, 171-2, 380, 423, 440, 506-7, 578-9, 706, 715, 731-2, 740-1, 748, 750, 796, 805, 812, 883, 911, 946, 1031, 1034.

    → 9:50 AM, Nov 21
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