Subjektregel
Koryphäenhaftes
Beim Sortieren alter Unterlagen flog mir der folgende Flyer in die Hände:
Erstaunt mußte ich feststellen, daß Bernard Comrie seinen Vortrag in Münster heute vor 15 Jahren gehalten hatte. Tempus fugit! Ich kann mich nur noch schemenhaft daran erinnern. So sind mir Bruchstücke von Clemens-Peter Herbermanns einleitenden (und wie immer mit Augenzwinkern versehenen) Worten im Gedächtnis. Meine während des Vortrags gemachten Notizen, die ich mit einer Büroklammer am Flyer befestigt hatte, vermochten die Lücken der Erinnerung ein wenig zu füllen. So habe ich beispielsweise aufgeschrieben, daß Madegassisch eine austronesische (Barito-)Sprache sei, daß Comrie die Rechtschreibung der Haruai-Sprache erfunden habe, welche im Hochland Papua-Neuguineas gesprochen werde, und daß man aufgrund der nordenglischen Subjektregel auch »The boys is […]« statt »The boys are […]« sagen dürfe.
Als ich im Anschluß über den Münsteraner Weihnachtsmarkt schlenderte, waberte aus einer der Buden John Lennons »Imagine« durch die vorweihnachtlich-kitschige Glühweinatmosphäre, wo doch sein »Happy Xmas (War Is Over)« viel besser gepaßt hätte. Ich fragte mich, ob der Vers »Imagine there’s no countries«, mit dem die zweite Strophe beginnt, ein weiteres Beispiel für die von Comrie erwähnte grammatische Besonderheit darstellte.