Laternenpfähle
Tom Jones in einem Kürzestinterview im Guardian:
Ich war zwei Jahre lang mit Tuberkulose in Quarantäne. Von 1952 bis 1954, im Alter von 12 bis 14 Jahren, war ich im Krankenhaus oder in meinem Haus eingesperrt. Es gab einen alten Gaslaternenmast am Ende der Straße, den ich von unserem Haus aus dem Fenster sehen konnte, wo sich die Kinder der Gegend zu treffen pflegten. Ich dachte immer: »Wenn ich wieder zu diesem Laternenpfahl gehen kann, werde ich mich nie wieder über etwas beschweren, solange ich lebe.« Ich sehe diesen Laternenpfahl immer noch vor meinem geistigen Auge und denke: »Worüber beschwere ich mich eigentlich?«
Vielleicht gibt es einfach nicht genügend Laternenpfähle auf der Welt.
Nick McGrath. »Sir Tom Jones: ›The knicker throwing started in the Copacabana in New York in 1968‹.« The Guardian, 3 Apr 2021, https://www.theguardian.com/lifeandstyle/2021/apr/03/this-much-i-know-sir-tom-jones-the-knicker-throwing-started-in-new-york-in-1968.
Pu’tliskiej
Daß Übersetzungen nicht nur mit Vorsicht zu genießen, sondern daß bereits die Auswahl ›passender‹ Übersetzer mit höchster Sensibilität vonstatten gehen muß, zeigte jüngst der Trubel um die Übertragung von Amanda Gormans Gedichts »The Hill We Climb«. Nun machte die Plattform Open Culture auf einen Song aufmerksam, der bereits vor zwei Jahren veröffentlicht worden ist und seitdem viel Aufmerksamkeit erfährt. Es handelt sich dabei um eine ins Mi’kmaq übersetzte Version des Beatles-Songs »Blackbird«, interpretiert von der damals sechzehnjährigen Emma Stevens, deren Muttersprache ebenjene Algonkin-Sprache ist, die heute noch von etwa 11.000 Stammesangehörigen im östlichen Kanada gesprochen wird.
Emma Stevens - Blackbird by The Beatles sung in Mi’kmaq
»Die Highschool-Schülerin aus Nova Scotia, Kanada«, heißt es in einem Beitrag von WBUR, »hatte die Hilfe von [ihrer Lehrerin] Katani Julian, die sich mit der Wiederbelebung von Sprachen beschäftigt. Sie ist Teil einer gemeinsamen Anstrengung, das Bewußtsein für die indigene Sprache und Kultur zu verbreiten.« CBC Kids News sagte Julian, »daß Textstellen wie ›nimm diese gebrochenen Flügel und lerne zu fliegen‹ sie als indigene Person in Kanada ansprachen.«
Dieses wundervolle und eindrückliche Beispiel zeigt: Man muß weder männlich noch weiß noch aus Liverpool sein, um Lyrizität transponieren zu können, geschweige denn zu dürfen.
Der Mi’kmaq-Songtext ist dem YouTube-Video beigefügt:
Pu’tliskiej wapinintoq
Kina’masi telayja’timk tel pitawsin eskimatimu’sipnek nike’ mnja’sinPu’tliskiej wapinintoq
Ewlapin nike’ nmiteke tel pkitawsin eskimatimu’sipnek nike’ seya’sin
Pu’tliskiej…layja’si ta’n wasatek poqnitpa’qiktuk
Pu’tliskiej…layja’si ta’n wasatek poqnitpa’qiktuk
Pu’tliskiej wapinintoq Kina’masi telayja’timk tel pitawsin
eskimatimu’sipnek nike’ mnja’sin eskimatimu’sipnek nike’ mnja’sin eskimatimu’sipnek nike’ mnja’sin
Boo-dull-ees-kee-edge wobbin-in-toq Kee-na-ma-see dell-I-jaw-dimk dell-bit-ow-sin ess-gum-mud-dum-oo-sup-neg nike’ mn-jaw-sin
Boo-dull-ees-kee-edge wobbin-in-toq ew-la-bin nike’ num-mid-deh-geh dell-bit-ow-sin ess-gum-mud-dum-oo-sup-neg say-ya-sin
Boo-dull-ees-kee-edge, lie-jaw-see don wassa-deg poq-nit-ba’q-ik-tuk
Boo-dull-ees-kee-edge, lie-jaw-see don wassa-deg poq-nit-ba’q-ik-tuk
Boo-dull-ees-kee-edge wobbin-in-toq Kee-na-ma-see dell-I-jaw-dimk dell-bit-ow-sin
ess-gum-mud-dum-oo-sup-neg nike’ mn-jaw-sin ess-gum-mud-dum-oo-sup-neg nike’ mn-jaw-sin ess-gum-mud-dum-oo-sup-neg nike’ mn-jaw-sin
Naturtöne
Mathew Lyons beginnt seine Rezension zweier Neuerscheinungen über die Ursprünge und die Universalität der Musik mit einer beeindruckenden Passage:
Der erste Ton, von dem bekannt ist, daß er auf der Erde erklang, war ein E. Er wurde vor etwa 165 Millionen Jahren von einer Katydide (einer Art Grille) erzeugt, die ihre Flügel aneinanderrieb, was Wissenschaftler aus den Überresten eines dieser Insekten, die in Bernstein konserviert wurden, ableiteten. Betrachten Sie auch das Liebesleben der Stechmücke. Wenn ein männlicher Moskito eine Partnerin anlocken möchte, surrt er mit seinen Flügeln in einer Frequenz von 600 Hz, was der Tonhöhe von D entspricht. Die normale Tonhöhe der Flügel des Weibchens liegt bei 400 Hz, also G. Unmittelbar vor dem Sex harmonieren Männchen und Weibchen jedoch bei 1200 Hz, was, wie Michael Spitzer in seinem außergewöhnlichen neuen Buch The Musical Human feststellt, »eine ekstatische Oktave über dem D des Männchens« liegt. »Alles, was wir singen«, so Spitzer weiter, »ist nur eine Fußnote dazu.«
Vor diesem paläo-musikhistorischen Hintergrund werde ich Bachs ›Fußnote‹ zum bevorstehenden Osterfest, seine Matthäuspassion, mit anderen Ohren hören.
Mathew Lyons. »Symphony of a Thousand Millennia.« Rezension zu The Musical Human: A History of Life on Earth, von Michael Spitzer, sowie The Life of Music: New Adventures in the Western Classical Tradition, von Nicholas Kenyon. Literary Review, April 2021, https://literaryreview.co.uk/symphony-of-a-thousand-millennia.
März 2021 – Meine Leseliste
[1] Jess Keiser. »A brain researcher on what Freud got right.« Rezension zu The Hidden Spring. A Journey to the Source of Consciousness, von Mark Solms. The Washington Post, Feb. 26, 2021, https://www.washingtonpost.com/entertainment/books/a-brain-researcher-on-what-freud-got-right/2021/02/25/42ed23a6-7544-11eb-948d-19472e683521_story.html.
[2] Bryan A. Garner. »Pronominal Strife.« Rezension zu What’s Your Pronoun? Beyond He and She, von Dennis Baron. Los Angeles Review of Books, February 27, 2021, https://lareviewofbooks.org/article/pronominal-strife/.
[3] Peter Strasser. »Die neuen Querdenker – ein Fall von Begriffsraub.« Neue Zürcher Zeitung, 01.03.2021, https://www.nzz.ch/meinung/die-neuen-querdenker-ein-fall-von-begriffsraub-ld.1602163.
[4] Marc Tracy. »Ex-Times Reporter Who Used Racial Slur Publishes a Lengthy Defense.« The New York Times, March 1, 2021, https://www.nytimes.com/2021/03/01/business/donald-mcneil-new-york-times-racial-slur.html.
[5] Taylor Lorenz. »How Do Influencers Get Jobs? It’s Changing.« The New York Times, March 1, 2021, https://www.nytimes.com/2021/03/01/style/influencer-jobs-fohr-ambassador-platform.html.
[6] Simon Groß. »Steinmeier fordert, soziale Medien stärker zu regulieren.« Süddeutsche Zeitung, 1. März 2021, https://www.sueddeutsche.de/politik/soziale-medien-bundespraesident-regulation-facebook-twitter-google-1.5221609.
[7] Sarah Hucal. »Armanda Gormans niederländische Übersetzerin tritt vom Job zurück.« Deutsche Welle, 03.03.2021, https://p.dw.com/p/3q9uz.
[8] Johanna-Charlotte Horst. »Überall im Exil.« Rezension zu Susan Taubes - Eine intellektuelle Biographie, von Christina Pareigis. Süddeutsche Zeitung, 3. März 2021, https://www.sueddeutsche.de/kultur/christina-pareigis-susan-taubes-1.5223938.
[9] Helen Lewis. »What Happened to Jordan Peterson?« The Atlantic, April 2021, https://www.theatlantic.com/magazine/archive/2021/04/what-happened-to-jordan-peterson/618082/.
[10] John Gruber. »Google’s Search Results Have Gotten Worse.« Daring Fireball, 4. Mar 2021, https://daringfireball.net/linked/2021/03/04/fowler-google-search.
[11] Laura Snapes. »David Crosby sells music catalogue, citing Covid restrictions on touring.« The Guardian, 4 Mar 2021, https://www.theguardian.com/music/2021/mar/04/david-crosby-sells-music-catalogue-citing-covid-restrictions-on-touring.
[12] »›Überwältigende Zustimmung‹ für Kritik an Identitätspolitik.« Frankfurter Allgemeine Zeitung, 06.03.2021, https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/wolfgang-thierse-ueberwaeltigende-zustimmung-fuer-kritik-17230918.html.
[13] Ross Douthat. »Do Liberals Care if Books Disappear?« The New York Times, March 6, 2021, https://www.nytimes.com/2021/03/06/opinion/dr-seuss-books-liberalism.html.
[15] [Felix Heidenreich. »Mach’s leichter, wenn’s zu schwierig wird: Sobald die Kompetenzen schwinden, senken wir die Anforderungen. Aber wissen wir auch, was wir damit auslösen?« Neue Zürcher Zeitung, 08.03.2021, www.nzz.ch/feuilleto…](https://denkkerker.com/2021/03/08/auf-dem-weg-ins-vollidiotentum/).
[16] Ursula Scheer. »Corona bringt sie noch näher zusammen.« Rezension zu This Is Us – Das ist Leben, Staffel 5, von Dan Fogelman. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 08.03.2021, https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/medien/serien/zur-fuenften-staffel-der-serie-this-is-us-17232054.html.
[17] Sarah Obertreis. »In Liverpool kann man bald die Beatles studieren.« Frankfurter Allgemeine Zeitung, 08.03.2021, https://www.faz.net/aktuell/karriere-hochschule/hoersaal/music-industry-and-heritage-in-liverpool-kann-man-bald-die-beatles-studieren-17228463.html.
[18] Cecilia Kang. »A Leading Critic of Big Tech Will Join the White House.« The New York Times, March 5, 2021, https://www.nytimes.com/2021/03/05/technology/tim-wu-white-house.html.
[19] Christoph Wagner. »Zakir Hussain: ›George Harrison war die Freundlichkeit in Person‹.« Neue Zürcher Zeitung, 09.03.2021, https://www.nzz.ch/feuilleton/zakir-hussain-george-harrison-war-die-freundlichkeit-in-person-ld.1604476.
[20] Leigh Stein. »The Empty Religions of Instagram.« The New York Times, March 5, 2021, https://www.nytimes.com/2021/03/05/opinion/influencers-glennon-doyle-instagram.html.
[21] Nadia Pantel. »Akademischer Streit eskaliert.« Süddeutsche Zeitung, 9. März 2021, https://www.sueddeutsche.de/kultur/cancel-culture-frankreich-islamophobie-grenoble-streit-hochschule-akademie-1.5230029.
[22] Cory Grow. »How Led Zeppelin, Pink Floyd, and Jethro Tull Helped Make ›Monty Python and the Holy Grail‹.« Rolling Stone, March 9, 2021, https://www.rollingstone.com/music/music-news/monty-holy-grail-python-led-zeppelin-pink-floyd-1138962/.
[23] [Claudia Mäder. »Hate-Speech gegen den Herrn.« Rezension zu Verfluchte Götter. Die Geschichte der Blasphemie, von Gerd Schwerhoff. Neue Zürcher Zeitung, 10.03.2021, www.nzz.ch/feuilleto….
[24] [Kate Knibbs. »The Next Frontier of the NFT Gold Rush: Your Tweets.« Wired, 03.10.2021, www.wired.com/story/nft…](https://denkkerker.com/2021/03/10/tweetrausch/).
[25] Zsuzsa Breier. »Neues Führungsduo der Linken: jung, weiblich, und nichts dazugelernt.« Neue Zürcher Zeitung, 11.03.2021, https://www.nzz.ch/meinung/neues-fuehrungsduo-der-linken-wissler-hennig-wellsow-jung-weiblich-aber-nichts-dazugelernt-ld.1605600.
[26] Len Gutkin. »›Bad History and Worse Social Science Have Replaced Truth‹.« The Chronicle of Higher Education, March 10, 2021, https://www.chronicle.com/article/bad-history-and-worse-social-science-have-replaced-truth.
[27] [»›Not suitable‹: Catalan translator for Amanda Gorman poem removed. The Guardian, 10 Mar 2021, www.theguardian.com/books/202…](https://denkkerker.com/2021/03/12/das-falsche-profil/).
[28] James Tarmy. »Crypto Whale in Singapore Is Buyer of $69 Million Beeple NFT.« Bloomberg, March 12, 2021, https://www.bloomberg.com/news/articles/2021-03-12/crypto-investor-is-buyer-of-beeple-nft-in-christies-digital-art-auction.
[29] Jeet Heer. »In the Vicinity of Genius.« The Nation, March 12, 2021, https://www.thenation.com/article/culture/robert-fulford-glenn-gould/.
[30] Ursula Scheer. »Siebzig Millionen Dollar für eine Datei.« Frankfurter Allgemeine Zeitung, 11.03.2021, https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/kunstmarkt/krypto-kunst-digitale-collage-fuer-rekordsumme-versteigert-17239499.html.
[31] »Familie von George Floyd erhält 27 Millionen Dollar Schmerzensgeld.« Frankfurter Allgemeine Zeitung, 12.03.2021, https://www.faz.net/aktuell/politik/von-trump-zu-biden/familie-von-george-floyd-erhaelt-27-millionen-dollar-schmerzensgeld-17242570.html.
[32] Daniel Kreps. »See John Lennon’s Remastered ›Mother‹ Video‹ With ›Ultimate Mix‹.« Rolling Stone, March 12, 2021, https://www.rollingstone.com/music/music-news/john-lennon-mother-remastered-video-ultimate-mix-1140575/.
[33] »RKI prognostiziert nach Ostern höhere Fallzahlen als zu Weihnachten.« Frankfurter Allgemeine Zeitung, 13.03.2021, https://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/gesundheit/coronavirus/rki-prognostiziert-nach-ostern-hoehere-fallzahlen-als-zu-weihnachten-17242890.html.
[34] »Bitcoin steigt erstmals auf 60.000 Dollar.« Frankfurter Allgemeine Zeitung, 13.03.2021, https://www.faz.net/aktuell/finanzen/finanzmarkt/neuer-rekord-bitcoin-steigt-erstmals-auf-60-000-dollar-17243028.html.
[35] David Browne. »Sally Grossman, Bob Dylan Cover Icon and Wife of Manager Albert, Dead at 81.« Rolling Stone, March 14, 2021, https://www.rollingstone.com/music/music-news/sally-grossman-bob-dylan-cover-icon-wife-manager-albert-dead-obit-1141275/.
[36] Marc Neumann. »Der Mob existiert, aber sein Einfluss ist begrenzt – eine Ehrenrettung der ›Times‹.« Neue Zürcher Zeitung, 15.03.2021, [www.nzz.ch/feuilleto….
[37] Ephraim Radner. »Music That Is Never Heard.« First Things, April 2021, https://www.firstthings.com/article/2021/04/music-that-is-never-heard.
[38] Hannah Walser. »Literary Scholars Should Argue Better.« The Chronicle of Higher Education, March 15, 2021, [www.chronicle.com/article/l….
[39] Willi Winkler. »Knollige Theorien.« Rezension zu Arno Schmidt und Ulm, von Georg Patzer. Süddeutsche Zeitung, 15. März 2021, https://www.sueddeutsche.de/kultur/arno-schmidt-hochschule-fuer-gestaltung-ulm-max-bill-spuren-marbach-1.5236105.
[40] »Für noch Ungeimpfte über 50 wird es ›brenzlig‹.« Frankfurter Allgemeine Zeitung, 17.03.2021, https://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/gesundheit/coronavirus/christian-drosten-fuer-noch-ungeimpfte-ueber-50-wird-es-brenzlig-17249017.html.
[41] »RKI meldet 13.435 Corona-Neuinfektionen.« Frankfurter Allgemeine Zeitung, 17.03.2021, https://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/gesundheit/coronavirus/rki-meldet-13-435-corona-neuinfektionen-17249128.html.
[42] Helen Lewis. »The Identity Hoaxers.« The Atlantic, March 16, 2021, https://www.theatlantic.com/international/archive/2021/03/krug-carrillo-dolezal-social-munchausen-syndrome/618289/.
[43] Lothar Müller. »Bitte bleiben Sie.« Rezension zu Briefe im Entwurf, von Walter Benjamin. Süddeutsche Zeitung, 17. März 2021, https://www.sueddeutsche.de/kultur/walter-benjamin-briefentwuerfe-faksimiles-1.5238225.
[44] John Gray. »Deconstructing Jackie.« Rezension zu An Event, Perhaps: A Biography of Jacques Derrida, von Peter Salmon. New Statesman, 17 March 2021, https://www.newstatesman.com/an-event-perhaps-biography-jacques-derrida-review.
[45] Fiona Lowenstein und Hannah Davis. »Long Covid Is Not Rare. It’s a Health Crisis.« The New York Times, March 17, 2021, https://www.nytimes.com/2021/03/17/opinion/long-covid.html.
[46] Insa Wilke. »Keine Bleibe in der Wirklichkeit.« Rezension zu Rahel Varnhagen. Lebensgeschichte einer deutschen Jüdin/The Life of a Jewish Woman, von Hannah Arendt. Süddeutsche Zeitung, 17. März 2021, https://www.sueddeutsche.de/kultur/hannah-arendt-rahel-varnhagen-1.5238944.
[47] Hannah Bethke. »In sicheren Räumen.« Rezension zu Generation beleidigt. Von der Sprachpolizei zur Gedankenpolizei. Über den wachsenden Einfluss linker Identitärer. Eine Kritik, von Caroline Fourest. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 19.03.2021, https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/buecher/rezensionen/sachbuch/buchkritik-zu-caroline-fourests-generation-beleidigt-17248164.html.
[48] Jan van Brevern. »Ehrenrettung der Bilderstürmer.« Rezension zu Warburgs Schnecke. Kulturwissenschaftliche Skizzen, von Martin Warnke. Süddeutsche Zeitung, 19. März 2021, https://www.sueddeutsche.de/kultur/martin-warnke-warburgs-schnecke-kunstgeschichte-rezension-1.5241022.
[49] Dalya Alberge. »›Self-satisfied pork butcher‹: Shakespeare grave effigy believed to be definitive likeness.« The Guardian, 19 Mar 2021, https://www.theguardian.com/culture/2021/mar/19/shakespeare-grave-effigy-believed-to-be-definitive-likeness.
[50] Otis Houston. »Beware of Books! A new moralism is gripping the literary world, treating grownups like children.« Persuasion, Mar 19, 2021, https://www.persuasion.community/p/beware-of-books.
[51] [Timothy Brennan. »The Making of Edward Said’s ›Orientalism‹.« The Chronicle of Higher Education, March 19, 2021, www.chronicle.com/article/t….
[52] Patrick Bahners. »Eine umgekehrte Dolchstoßlegende.« Frankfurter Allgemeine Zeitung, 20.03.2021, https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/masslose-kritik-an-der-historikerin-hedwig-richter-17248489.html?printPagedArticle=true#pageIndex_2.
[53] Dieter Henrich. Ins Denken ziehen. Eine philosophische Autobiographie. Im Gespräch mit Matthias Bormuth und Ulrich von Bülow. C. H. Beck, 2021.
[54] Michael Gorra. »Philip’s Theater.« Rezension zu Philip Roth: The Biography, von Blake Bailey, Here We Are: My Friendship with Philip Roth, von Benjamin Taylor, sowie Philip Roth: A Counterlife von Ira Nadel. The New York Review of Books, vol. LXVIII, no. 6, April 8, 2021, pp. 4-8.
[55] Kathleen Hildebrand. »Für immer Kirk. William Shatner wird 90.« Süddeutsche Zeitung, 22. März 2021, https://www.sueddeutsche.de/kultur/star-trek-william-shatner-90-1.5241931.
[56] Kermit Pattison. »When the Aliens Arrive, What Will They Look Like? A Zoologist Has Answers.« Rezension zu The Zoologist’s Guide to the Galaxy: What Animals on Earth Reveal About Aliens — and Ourselves, von Arik Kershenbaum. The New York Times, March 16, upd. March 17, 2021, https://www.nytimes.com/2021/03/16/books/review/the-zoologists-guide-to-the-galaxy-arik-kershenbaum.html.
[57] Pascal Bruckner. »Der weisse Mann ist wie eine dunkle Wolke: Beide tragen Übles in sich. Dieses Denken ist heute verbreitet – es führt in eine gefährliche Richtung.« Neue Zürcher Zeitung, 22.03.2021, https://www.nzz.ch/feuilleton/weisse-maenner-sie-sind-heute-die-suendenboecke-fuer-alles-ld.1607537.
[58] Matthew Rubery. »Bottled Authors. The predigital dream of the audiobook.« Cabinet, 16 March 2021, https://www.cabinetmagazine.org/kiosk/rubery_matthew_16_march_2021.php.
[59] Sabrina Knoll. »Nur Grundkenntnisse sind vorhanden.« Der Spiegel, 22.03.2021, https://www.spiegel.de/kultur/digitale-medienkompetenz-in-deutschland-studie-liefert-beunruhigende-ergebnisse-a-13624abd-cd41-4541-9cf1-7f4ff822d0e0.
[60] Philosophie und Leben. Erkundungen mit Dieter Henrich. Herausgegeben von Friedrich Vollhardt. Wallstein, 2018.
[61] [Joachim Hentschel. »Der Alleinunterhalter.« Süddeutsche Zeitung, 22. März 2021, www.sueddeutsche.de/kultur/ri…](https://denkkerker.com/2021/03/22/sprach-und-haarkultur/).
[62] Urs Hafner. »Die Universität Bern trimmt ihre Wissenschaftskommunikation auf Marketing. Damit macht sie ihre News zum Fake.« Neue Zürcher Zeitung, 23.03.2021, https://www.nzz.ch/feuilleton/universitaet-bern-wenn-marketing-forschung-besiegt-ld.1608077.
[63] Charlie Warzel. »What Are You Paying for When You Buy a GIF for $25,000?« The New York Times, March 24, 2021, https://www.nytimes.com/2021/03/24/opinion/what-are-nfts.html.
[64] Kevin Roose. »Crypto token of New York Times column sells for $560,000.« The New York Times, March 25, 2021, https://www.nytimes.com/2021/03/25/business/nyt-column-nft.html.
[65] Jan Wiele. »Mehr Vergangenheit wagen?« Frankfurter Allgemeine Zeitung, 25.03.2021, https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/buecher/themen/literaturarchiv-marbach-mehr-vergangenheit-wagen-17261639.html.
[66] Wolfgang Schneider. »Die Urschreitherapie ist des Sängers Fluch.« Rezension zu Beatlebone, von Kevin Barry. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 26.03.2021, https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/buecher/rezensionen/belletristik/roman-beatlebone-von-kevin-barry-john-lennon-als-inselfluechtling-17261637.html.
[67] Mihir Zaveri. »A Yale Psychiatrist’s Tweet About Dershowitz, Her Dismissal, and a Lawsuit.« The New York Times, March 26, 2021, https://www.nytimes.com/2021/03/26/nyregion/alan-dershowitz-yale.html.
[68] Alex Marshall. »Amanda Gorman’s Poetry United Critics. It’s Dividing Translators.« The New York Times, March 26, 2021, https://www.nytimes.com/2021/03/26/books/amanda-gorman-hill-we-climb-translation.html.
[69] Tom Hodgkinson. »The beauty of the ampersand and other keyboard symbols.« Rezension zu Hyphens and Hashtags: The Stories Behind the Symbols on our Keyboards, von Claire Cock-Starkey. The Spectator, 27 March 2021, https://www.spectator.co.uk/article/the-beauty-of-the-ampersand-and-other-keyboard-symbols.
[70] »Genderstern kommt vorerst nicht ins Regelwerk.« Frankfurter Allgemeine Zeitung, 27.03.2021, https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/genderstern-kommt-vorerst-nicht-ins-regelwerk-der-rechtschreibung-17266449.html.
[71] Uwe Wolff. »Philosoph der Nachdenklichkeit.« Die Tagespost. Katholische Wochenzeitung für Politik, Gesellschaft und Kultur, Jahrgang 74, Nr. 12, 25. März 2021, p. 19.
[72] »›Was ist verlässlich im Leben?‹ Gespräch mit Dieter Henrich.« Marburger Hermeneutik zwischen Tradition und Krise. Herausgegeben von Matthias Bormuth und Ulrich von Bülow. Wallstein, 2008, pp. 13-64. marbacher schriften. neue folge, herausgegeben von Ulrich Raulff, Ulrich von Bülow und Marcel Lepper, Bd. 3.
[73] Peter Strasser. »Hilfe, ich bin ein ›weisser alter Mann‹! – Menschheitspathos und Identitätspolitik als Erbe der ›68er‹.« Neue Zürcher Zeitung, 29.03.2021, https://www.nzz.ch/meinung/ueberdreht-die-jagd-auf-den-weissen-alten-mann-erinnert-an-68-ld.1607911.
[74] Gustav Seibt. »Stimme zum Grundgesetz. Zum Tod des Rechtshistorikers Michael Stolleis.« Süddeutsche Zeitung, 28. März 2021, https://www.sueddeutsche.de/kultur/michael-stolleis-nachruf-1.5249367.
[75] Sarah Pines. »In der Empörungsgesellschaft gibt es kein Verzeihen und kein Vergessen – deshalb verliert eine afroamerikanische Journalistin ihren Job.« Neue Zürcher Zeitung, 29.03.2021, [www.nzz.ch/feuilleto….
[76] Dieter Henrich. »Heidelberg nach Karl Jaspers – Polychrome Erinnerungen. Ein Gespräch mit Matthias Bormuth, Ulrich von Bülow und Georg Hartmann.« Offener Horizont. Jahrbuch der Karl Jaspers-Gesellschaft, Bd. 1, 2014, pp. 111-33.
[77] Caspar Shaller. »Wenn nicht mal die Orgie hilft.« Rezension zu Wilde Theorien, von Pola Oloixarac. Süddeutsche Zeitung, 29. März 2021, https://www.sueddeutsche.de/kultur/pola-oloixarac-wilde-theorien-argentinien-linke-rezension-1.5250057.
[78] Jeremy Adler. »Literatur als Qual.« Rezension zu Oxforder Quarthefte 3 & 4, von Franz Kafka. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 29.03.2021, https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/buecher/rezensionen/belletristik/franz-kafkas-quarthefte-literatur-als-qual-17190757.html.
[79] Dieter Henrich. »Die amerikanischen Jahre. Ein Gespräch mit Matthias Bormuth und Ulrich von Bülow.« Zeitschrift für Ideengeschichte, Heft XI/1, Frühjahr 2017, pp. 53-68.
[80] Dieter Henrich. »Eine Generation im Abgang.« Die Philosophie im Prozeß der Kultur. Suhrkamp, 2006, pp. 55-71.
[81] Dieter Henrich. »Krise und Zukunft der Bildung in Deutschland.« Die Philosophie im Prozeß der Kultur. Suhrkamp, 2006, pp. 107-25.
[82] Marie Schmidt. »›Häßlich, häßlich, verboten häßlich!‹« Rezension zu Mein Tag in einem anderen Land. Eine Dämonengeschichte, von Peter Handke. Süddeutsche Zeitung, 30. März 2021, https://www.sueddeutsche.de/kultur/peter-handke-mein-tag-in-einem-anderen-land-publikumsbeschimpfung-rezension-1.5251688.
Ein gnädiger Tod
Julia Amslinger zitiert einen Eintrag aus dem Tagebuch des Romanisten Hans Robert Jauß (1921-1997), in dem dieser ein Telephongespräch mit Ursula Blumenberg notiert, die von den Todesumständen ihres Mannes Hans berichtet:
Ostermontag, 8. April
[1996]
Frau Blumenberg rief mich an, um mir zu sagen, daß ihr Mann am 28. März verstorben sei. Ein gnädiger, seiner würdiger Tod, denn er sei in sein Zimmer gegangen, habe sich dort eingeschlossen und sei nach drei Stunden auf dem Bett sitzend zusammengesunken vorgefunden worden, Schokoladenpralinés in der Hand, die er immer gerne aß. Am vorangegangenen Sonntag habe er wie offenbar lange nicht mehr mit ihr gefrühstückt und geplaudert, sei den ganzen Tag nicht von ihrer Seite gewichen, habe abends ein Fernsehspiel von Thomas Bernhard mit ihr angesehen, dann weiter über Erinnerungen geredet, bis sie sich um ½ drei ermüdet zurückziehen musste. Ein ihr eigens noch bereiteter schöner Abschied nach langer Unbill?
Heute jährt sich Hans Blumenbergs Todestag zum fünfundzwanzigsten Mal.
Julia Amslinger. Eine neue Form von Akademie. Poetik und Hermeneutik – die Anfänge. Fink, 2017, p. 332.
Sprach- und Haarkultur
Joachim Hentschel berichtet heute in der SZ über eine Zoom-Pressekonferenz mit einem Ex-Beatle:
»Ich habe das Haus in einem Jahr nur acht Mal verlassen«, sagt Ringo Starr, der seinen Liverpooler Seefahrerakzent noch heute wie eine wertvolle historische Apfelsorte pflegt. »Aber jetzt habe ich meine zwei Spritzen bekommen und könnte sofort mit euch allen abhängen.« Die Beatles lassen sich impfen. Es könnte bereits weltweite Signalwirkung haben, noch bevor der FC Bayern drankommt.
Der Vergleich von Akzent- und Apfelpflege erinnert mich an Arnold Schwarzeneggers Haarfarbe, die eine überregionale Tageszeitung – ich habe vergessen, welche – einst als »schrankfarben« bezeichnet hatte, während ein Magazin – ich habe vergessen, welches – darauf hinwies, daß Schwarzeneggers Haar je nach Lichteinfall »himbeerfarben« schimmere. Auf Sprach- und Haarpflege sollte mehr geachtet werden.
Joachim Hentschel. »Der Alleinunterhalter.« Süddeutsche Zeitung, 22. März 2021, https://www.sueddeutsche.de/kultur/ringo-starr-beatles-zoom-in-1.5242864.
Strategischer Rückzug
Dieter Henrich berichtet:
Ich bin Anfang der 80er Jahre als Herausgeber ausgeschieden. Um die Theorie-Reihe stand es nicht mehr erfreulich. Hans Blumenberg trat schon früher aus, wie er überall irgendwann austrat, etwa aus Poetik und Hermeneutik. Auch Jürgen Habermas zog sich später zurück; ich weiß nicht mehr, aus welchem Grund. Unseld kündigte Taubes.
Daß der Solitär Blumenberg »überall irgendwann austrat« erinnert an eine Äußerung Thomas Bernhards, die Karl Ignaz Hennetmair am 8. Juni 1972 in seinem Tagebuch festhält:
Also, die Mitgliedschaft der Akademie in Darmstadt werde ich nun doch zurücklegen. Stell dir vor, gestern habe ich schon wieder einen Brief bekommen. »An das Mitglied der Akademie« steht als Anschrift auf dem Kuvert. Ich kann das nicht mehr ertragen, solche Briefe zu bekommen. Ich kann kein »Mitglied« sein, ich muß das rückgängig machen.
Sieben Jahre später, am 26. November 1979, schreibt Bernhard von Kreta an Claus Peymann, »Großfürst der Schnürböden«:
Herr Walter Scheel, der deutsche Präsident, ist in die sogenannte Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung gewählt worden, da bin ich ausgetreten. Ich habe mich immer gefragt, was eine solche Akademie ist, und bin immer nur auf den Begriff Blödsinn gekommen. Jetzt hatte ich einen Anlaß, zu verschwinden. Ich möchte in Zukunft möglichst nirgends mehr dabeisein und nur mehr noch bei mir sein.
Gemeinschaft und Teamwork sind weder der Weisheit letzter Schluß noch ein Universalwerkzeug für produktive oder kreative Prozesse. Von etwas oder jemandem nichts wissen, mit diesen Dingen oder jenen Menschen nichts zu tun haben zu wollen, ist kein Zeichen von Arroganz, Engstirnigkeit oder gar Schwäche, sondern der individuelle Ausdruck dessen, wie man sein möchte, um sein zu können.
Dieter Henrich. Ins Denken ziehen. Eine philosophische Autobiographie. Im Gespräch mit Matthias Bormuth und Ulrich von Bülow. C. H. Beck, 2021, p. 143.
Karl Ignaz Hennetmair. Ein Jahr mit Thomas Bernhard. Das versiegelte Tagebuch 1972. Residenz, 2000. Genehmigte Taschenbuchausgabe. 2. Aufl., btb, 2003, p. 237.
Thomas Bernhard. Der Wahrheit auf der Spur. Reden, Leserbriefe, Interviews, Feuilletons. Herausgegeben von Wolfram Bayer, Raimund Fellinger und Martin Huber. Suhrkamp, 2011, p. 178.
Safe Space
Nachdem das Buch Orientalism 1978 erschienen und geradezu überschwenglich rezipiert worden war, mußten für seinen Verfasser, den Literaturtheoretiker Edward Said (1935-2003), erhöhte Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden:
Saids plötzlicher Weltruhm hatte die unglücklichen Auswirkungen, die Stolz oft mit sich bringt, und weil jeder ein Stück von ihm haben wollte, nutzte er das aus. Seine Schwester Grace beklagte sich über einen neuen Hochmut, eine »Garstigkeit«, die die Familienbeziehungen belastete. Es gab auch noch andere Auswirkungen: Neben dem Büro des Präsidenten der Columbia University hatte nur Saids Büro kugelsichere Fenster und einen Summer, der ein Signal direkt an den Sicherheitsdienst auf dem Campus sendete.
Das Buch, das einschlug wie eine Bombe, bedrohte den Autor nicht nur mit rhetorischen Splittern; Kollateralschäden sind noch heute spürbar.
Timothy Brennan. »The Making of Edward Said’s ›Orientalism‹.« The Chronicle of Higher Education, March 19, 2021, [www.chronicle.com/article/t….
Impfstoff
Das faszinierende Blog Mapologies zeigt in einem Eintrag vom 2. Dezember 2020 eine europäische Sprachkarte zum Thema »Impfstoff«, zu dessen Etymologie es unter anderem heißt:
Die meisten Sprachen verwenden ein von (variolae) vaccinae abgeleitetes Wort, einige verwenden jedoch ein eigenes Wort, das in den meisten Fällen »Pfropf« bedeutet.
Pfeifers Etymologisches Wörterbuch des Deutschen klärt über das Impfen auf:
›Krankheitserreger in abgeschwächter Form bzw. Schutzstoffe zur Immunisierung in den Körper einspritzen bzw. in die Haut einritzen, veredeln, pfropfen‹. Bei der Berührung mit der römischen Kultur lernen die Germanen das Veredeln und Pfropfen von Obstgehölzen und übernehmen mit der Sache die Bezeichnung.
Die Begriffe ›Vakzin‹ oder ›Vakzination‹, also die Infektion mit Kuhpockenmaterial (lat. vacca, vaccae für Kuh), tauchen vermehrt in deutschen Medien auf – einerseits um exotische Synonyme zum omnipräsenten ›Impfen‹ und dessen Derivaten (Impftermin, Impfleugner, Impfzentren etc.) zu verwenden, andererseits sicherlich um überzeugender, seriöser, ›wissenschaftlicher‹ zu klingen –, was allerdings nicht über die desolate Impfquote in Deutschland hinwegtäuschen kann. Das Land ist weit entfernt von einer ›Vakzi-Nation‹.
Weinschmuggler Gadamer
Die Frage: »Was tat Hans-Georg Gadamer 1968?« beantwortet Dieter Henrich mit den Worten:
Um 1968 war Gadamer als Emeritus oft in Amerika. Ich habe ihn 1969 in Washington besucht, als ich im Winter ein Semester lang in Ann Arbor (Michigan) lehrte. Er lebte dort in dem Wohnheim einer katholischen Universität, wo Alkoholverbot herrschte. Er schmuggelte jeden Abend seine Flasche Rotwein hinein.
Wer denkt, die Prohibition in den Vereinigten Staaten sei 1933 aufgehoben worden, ist ebenso getäuscht wie derjenige, der glaubt, emeritierte Professoren aus Deutschland könnten keine Arbeiter im Weinberg der USA sein. Daß Gadamer die 68er politisch »links liegen gelassen« hat, während er sich diesem Jahrgang vinophil zuwandte, kann nach Henrichs Anekdote als gesichert gelten.
Dieter Henrich. Ins Denken ziehen. Eine philosophische Autobiographie. Im Gespräch mit Matthias Bormuth und Ulrich von Bülow. C. H. Beck, 2021, pp. 134-5.
Das falsche Profil
Im Zuge der nur als völlig absurd und daher als völlig zeitgemäß zu bezeichnenden Aufregung um eine angemessene Übersetzung beziehungsweise einen angemessenen Übersetzer des Gedichts »The Hill We Climb« der Lyrikerin Amanda Gorman, das diese bei der Amtseinführung Joe Bidens am 20. Januar medienwirksam vorgetragen hatte, äußerte sich nun der katalanische Übersetzer Victor Obiols, dessen Übersetzung bereits abgeschlossen war, jedoch nicht publiziert werden würde, da er »nicht die richtige Person« sei:
Es ist ein sehr kompliziertes Thema, das nicht leichtfertig behandelt werden kann. Aber wenn ich eine Dichterin nicht übersetzen kann, weil sie eine Frau ist, jung, schwarz, eine Amerikanerin des 21. Jahrhunderts, dann kann ich auch nicht Homer übersetzen, weil ich kein Grieche aus dem achten Jahrhundert vor Christus bin. Oder ich kann Shakespeare nicht übersetzen, weil ich kein Engländer des 16. Jahrhunderts bin.
Können wir den wahren Homer, den wahren Shakespeare heute und in heutiger Übersetzung überhaupt wirklich lesen und verstehen? Mein erster Gedanke, nachdem ich vom Rückzug der niederländischen Übersetzerin Marieke Lucas Rijneveld erfahren hatte, war, daß fortan nur noch Literaturnobelpreisträger Thomas Manns Werk übersetzen dürften. Ich sehe schon einst hochgelobte Arbeiten – wie etwa die Dostojewski-Übersetzungen Swetlana Geiers – auf dem Scheiterhaufen der Anmaßung brennen.
»›Not suitable‹: Catalan translator for Amanda Gorman poem removed. The Guardian, 10 Mar 2021, https://www.theguardian.com/books/2021/mar/10/not-suitable-catalan-translator-for-amanda-gorman-poem-removed.
Tweetrausch
Kate Knibbs schreibt in einem Beitrag für Wired:
Trevor McFedries, ein in Los Angeles ansässiger Startup-Gründer, kauft seit dem Start von Valuables Tweets. Er schätzte die Art und Weise, wie gezeigt wurde, daß alles, was jemand im Internet macht, Kunst sein kann, und daß sogar ein Tweet als wertvolle kreative Arbeit angesehen werden kann. Kürzlich wählte er einen der Lieblingstweets seiner Freunde aus – ein Ranking von Nudelformen – und kaufte ihn für 3 Ether, umgerechnet 1.920 Dollar. ›Die Leute fragten: Warum zum Teufel würdet ihr 1.900 Dollar für einen Tweet ausgeben?‹, sagt McFedries. ›Aber er hat einen Wert für mich. Ich möchte ihn besitzen.‹
Bald schon werden die ersten Twitter-Millionäre ihre wertvollsten Zwitschereien an den Wänden der großen Museen präsentieren, wobei das gar nicht nötig sein dürfte; ihre Twitter-Profile reichten völlig aus.
Kate Knibbs. »The Next Frontier of the NFT Gold Rush: Your Tweets.« Wired, 03.10.2021, https://www.wired.com/story/nft-art-market-tweets/.
Verletzte Gefühle
Claudia Mäder macht in einer Rezension in der heutigen NZZ auf einen Artikel Ludwig Marcuses aus dem Jahre 1930 aufmerksam, der von bestechender Aktualität in der global geführten ›Debatte‹ um verletzte (heilige) Gefühle ist:
Anlass für den Text war ein Streit um Göttliches gewesen. 1927 hatte der deutsche Maler George Grosz ein Bild veröffentlicht, das den gekreuzigten Jesus mit Soldatenstiefeln und Gasmaske zeigte – eine Anklage wegen Gotteslästerung und mehrere Prozesse waren die Folge. Der Fall löste heftige Reaktionen aus in der deutschen Öffentlichkeit. Die politische Rechte beanstandete die ›grenzenlose Verletzung aller christlich empfindenden Menschen‹, der Künstler verwahrte sich gegen den Vorwurf der Verhöhnung und wollte allein die ›furchtbare Brutalität‹ seiner Zeit dargestellt haben, und die Gerichte debattierten darüber, ob Bilder den Tatbestand der Gotteslästerung überhaupt erfüllen könnten.
In seinem Beitrag »Achtung, heilige Gefühle!« benennt Marcuse das Zentralproblem:
[H]
at der Staatsbürger überhaupt einen Anspruch auf Anstoßnehmen? Kann es sinnvoll überhaupt so etwas geben wie staatlicher Schutz irgendwelcher Gefühle? Und wenn man prinzipiell einen solchen Schutz fordern sollte: welche Ideen und Gefühle sind dann zu schützen und welche nicht?
Er schließt mit den Worten:
Nicht zu verletzen – ist leider nicht möglich. Nicht verletzt zu werden – ist leider nicht möglich. Aber es ist wenigstens möglich: nicht Anstoß zu nehmen. Toleranz kann nur eins heißen: Disziplin in der Reaktion auf Verletzungen. Bisher aber hieß Toleranz meistens: es ist einigen Gruppen gestattet, die Äußerungen andrer Gruppen zu beschränken – indem man einen bestimmten Komplex von Ideen und Gefühlen für tabu erklärte. Dagegen muß einmal deutlich bekannt werden: auch die heiligsten Gefühle eines Menschen können nicht verbindlich sein für die Äußerungsfreiheit des Nebenmenschen. Toleranz heißt: seine heiligen Gefühle nicht profanieren zu einer Bevormundung des Nebenmenschen. Man zweifelt doch sehr an der Heiligkeit von Gefühlen, die sich weniger in einer Sicherheit, in einem beseligenden Glauben äußern als im Haß gegen die Manifestationen der Ungläubigen – im Wittern von Frevlern.
Was wären wir, würden uns sämtliche Steine des Anstoße(n)s aus dem Weg geräumt werden? Niemand würde verletzt werden, niemand bekäme einen Sprung, niemand könnte ein Immunsystem ausbilden.
Claudia Mäder. »Hate-Speech gegen den Herrn.« Rezension zu Verfluchte Götter. Die Geschichte der Blasphemie, von Gerd Schwerhoff. Neue Zürcher Zeitung, 10.03.2021, https://www.nzz.ch/feuilleton/blasphemie-das-buch-verfluchte-goetter-liefert-ihre-geschichte-ld.1605596?reduced=true.
Ludwig Marcuse, »Achtung, heilige Gefühle!« Weltbühne, XXVI. Jahrgang, 1930, 1. Band, pp. 914-6, https://archive.org/details/DieWeltbhne26-11930/page/n931/mode/2up.
WordPress Stories
Aus der Story: Münster im März 2021
Am 8. März sprang WordPress auf den Geschichtenzug auf und stellte das neue Feature WordPress Stories vor. Der Gedanke dahinter:
Sie können Stories bequem von Ihrem Telefon aus veröffentlichen und haben so mehr Möglichkeiten, Ihre Website frisch zu halten und für Ihr zunehmend mobiles Publikum zu optimieren.
Man möchte also weder den Anschluß an die sozialen Platzhirsche verlieren noch die jungen Besucher mit allzu viel Text langweilen.
Let It Beep
Der ehemalige Apple-Sounddesigner Jim Reekes erklärt in einem kurzen, melancholisch anmutenden Video die kuriosen und engen Verflechtungen von Computer-Tönen, Beatles, Anwälten und verpaßten Chancen, reich zu werden.
How A Lawsuit Inspired Apple’s Most Iconic Sounds
Daß der inzwischen standardmäßig zurückgekehrte und ikonische Mac-Startton an den überwältigenden E-Dur-Akkord erinnert, der das Beatles-Meisterwerk »A Day in the Life« beschließt, erscheint vor diesem Hintergrund geradezu versöhnend.
Auf dem Weg ins Vollidiotentum
Felix Heidenreich heute in der NZZ:
Erst die Handwerkszünfte bringen echtes Kunsthandwerk hervor, die wissenschaftlichen Institutionen Exzellenz. Wer etwas gut können will, kann nicht alles können. Aber irgendwann dreht sich das Verhältnis: In der berühmten Stecknadelfabrik findet sich, so
[Adam]
Smith, womöglich niemand mehr, der in der Lage wäre, allein eine Stecknadel fertigzustellen. Der zerhackte Arbeitsprozess macht uns zu Idioten, im besten Fall zu Fachidioten, im schlimmsten Fall zu Vollidioten.
Und weiter:
Genau diese Arbeitsteilung macht den treibenden Motor der Vermurksung unserer mentalen Infrastrukturen aus: Unsere Kinder lernen nicht mehr schreiben, weil sie es ja nicht können müssen. Bald werden sie wohl auch nicht mehr tippen müssen, sondern Spracherkennungsprogramme bedienen. Entsprechend schwindet die Notwendigkeit von Fremdsprachenkenntnissen oder einer musikalischen Ausbildung.
Die Etablierung eines Vollidiotentums mittels Absenkung des Niveaus bringt automatisch, problemlos und unumgänglich eine Fülle neuer Genies hervor. Citius, altius, fortius – aber bitte mit einfachsten Mitteln.
Felix Heidenreich. »Mach’s leichter, wenn’s zu schwierig wird: Sobald die Kompetenzen schwinden, senken wir die Anforderungen. Aber wissen wir auch, was wir damit auslösen?« Neue Zürcher Zeitung, 08.03.2021, https://www.nzz.ch/feuilleton/bildungsdebatte-wie-wir-zu-fachidioten-werden-ld.1604614.
Meister der Überbevölkerung
Aus einer Rezension des Literaturkritikers Evan Kindley lerne ich:
Balzac hat die wiederkehrende Figur
[_character_]
nicht erfunden, aber er hat sie weiter geführt als jeder Schriftsteller vor oder nach ihm. Man schätzt, daß es 2.472 verschiedene Charaktere in Die menschliche Komödie gibt, von denen Hunderte in mehr als einem Roman auftauchen. In seinem wunderbaren neuen Buch Balzac’s Lives bietet Peter Brooks kapitelumfassende »Biographien« von neun von ihnen, zusammen mit kritischen Kommentaren zu den Werken, in denen sie auftauchen. Es ist ein interessantes Experiment, das Balzacs eigentümliche Methode der Charakterkonstruktion ins rechte Licht rückt.
Vor dem Hintergrund dieser äußerst präzisen Schätzung gebührt dem honorigen Monsieur Balzac die Ehre, im Land des gedruckten Wortes zugleich großzügiger Figurenschöpfer als auch Meister der Überbevölkerung zu sein.
Evan Kindley. »The People We Know Best.« Rezension zu Character: Three Inquiries in Literary Studies, von Amanda Anderson, Rita Felski und Toril Moi, Character: The History of a Cultural Obsession, von Marjorie Garber, Character as Form, von Aaron Kunin, sowie Balzac’s Lives, von Peter Brooks. The New York Review of Books, vol. LXVIII, no. 5, March 25, 2021, pp. 12-4, hier p. 14.
Platform Overload
Die Ankündigung von Instagram, künftig »Live Rooms« anzubieten, eine Funktion, »die es Ihnen ermöglicht, mit bis zu drei Personen auf Instagram live zu gehen«, kommentierte Aaron Bearden per Twitter mit den Worten:
Der Überwachungskapitalismus frißt seine überforderten Kinder.
Digitale Selbstreflexion
Betrachte ich Social-Media-Accounts (auch meine eigenen), lese ich persönliche Blogs (auch meinen eigenen), bin ich mir nie sicher, was mehr wiegt, was schlimmer ist: Aufmerksamkeit zu erhaschen oder Bedeutsamkeit vorzutäuschen?
Februar 2021 – Meine Leseliste
[1] »›Das ist Messis kolossaler Vertrag, der Barcelona ruiniert.‹« Frankfurter Allgemeine Zeitung, 31.01.2021, https://www.faz.net/aktuell/sport/fussball/lionel-messis-gehalt-und-vertrag-beim-fc-barcelona-veroeffentlicht-17174430.html.
[2] Ben Smith. »Survey Says: Never Tweet.« The New York Times, Jan. 31, 2021, https://www.nytimes.com/2021/01/31/business/media/journalists-twitter.html.
[3] Alison Flood. »Dante’s descendant seeks to overturn poet’s 1302 corruption conviction.« The Guardian, 1 Feb 2021, https://www.theguardian.com/books/2021/feb/01/dante-descendant-seeks-to-overturn-poets-1302-corruption-conviction.
[4] John Voorhees. »Text Case Adds Customizable Flows: User-Created, Multi-Step Text Transformation.« MacStories, Feb 1, 2021, https://www.macstories.net/reviews/text-case-adds-customizable-flows-user-created-multi-step-text-transformation/.
[5] Cathrin Becker. »Experte für Zeichen- und Symboltheorie: Prof. Dr. Achim Eschbach verstorben.« Informationsdienst Wissenschaft, 02.02.2021, https://idw-online.de/de/news762392.
[6] Lauren Goode und Tom Simonite. »Bezos’ Departure as CEO Shows Amazon Is a Cloud Company Now.« Wired, 02.02.2021, https://www.wired.com/story/bezos-departure-ceo-shows-amazon-cloud-company/.
[7] Jason Castro. »How the Brain Responds to Beauty.« Scientific American, February 2, 2021, https://www.scientificamerican.com/article/how-the-brain-responds-to-beauty/.
[8] Thomas Thiel. »Ausbruch aus der Tabuzone.« Frankfurter Allgemeine Zeitung, 03.02.2021, https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/cancel-culture-in-der-wissenschaft-ausbruch-aus-der-tabuzone-17179746.html.
[9] Thomas Steinfeld. »Die Wahrheit ohne Hülle.« Rezension zu Hegels ›Logik‹ lesen. Ein Selbstversuch, von Patrick Eiden-Offe. Süddeutsche Zeitung, 3. Februar 2021, https://www.sueddeutsche.de/kultur/hegel-patrick-eiden-offe-wissenschaft-der-logik-selbstversuch-1.5194913.
[10] Pauline Voss. »Wer den Auftritt der Lyrikerin Amanda Gorman bei Joe Bidens Amtseinführung feiert, hat nicht genau hingehört.« Neue Zürcher Zeitung, 04.02.2021, [www.nzz.ch/feuilleto….
[11] Antonella Francini. »A YouTuber Shoots to Literary Fame in France, Ruffling Feathers.« The New York Times, Feb. 3, 2021, https://www.nytimes.com/2021/02/03/world/europe/lena-situations-france-author.html.
[12] Charlie Warzel. »I Talked to the Cassandra of the Internet Age.« The New York Times, Feb. 4, 2021, https://www.nytimes.com/2021/02/04/opinion/michael-goldhaber-internet.html.
[13] Jan Roß. Die Verteidigung des Menschen. Warum Gott gebraucht wird. 3. Aufl. Rowohlt Berlin, 2013.
[14] Linda McCartney. Life in Photographs. Herausgegeben von Alison Castle. Taschen, 2019.
[15] Miranda Seymour. »Promethean Women.« Rezension zu Wollstonecraft: Philosophy, Passion, and Politics, von Sylvana Tomaselli, Artificial Life After Frankenstein, von Eileen Hunt Botting, sowie Frankenstein: The 1818 Edition with Related Texts, von Mary Shelley. The New York Review of Books, vol. LXVIII, no. 3, February 25, 2021, pp. 36-40.
[16] »Peinliches Aus für Kerber in der ersten Runde.« Frankfurter Allgemeine Zeitung, 08.02.2021, https://www.faz.net/aktuell/sport/australian-open/australian-open-angelique-kerber-verliert-in-erster-tennis-runde-17186519.html.
[17] [Elton John. »I learned by touring Europe in the 60s. Young artists need the same chance.« The Guardian, 7 Feb 2021, www.theguardian.com/commentis…](https://denkkerker.com/2021/02/08/die-kulinarischen-kosten-des-brexits/).
[18] Markus C. Schulte von Drach. »Gegen den Selbstbetrug.« Süddeutsche Zeitung, 7. Februar 2021, https://www.sueddeutsche.de/kultur/philosophie-hans-albert-100-jahre-kritischer-rationalismus-1.5199055.
[19] Kurt Wagner. »Twitter Considers Subscription Fee for Tweetdeck, Unique Content.« Bloomberg, 8. Februar 2021, https://www.bloomberg.com/news/articles/2021-02-08/twitter-considers-subscription-fee-for-tweetdeck-unique-content.
[20] Nathaniel Popper. »Elon Musk and Snoop Dogg Push Cryptocurrencies to Record Highs.« The New York Times, Feb. 8, 2021, https://www.nytimes.com/2021/02/08/technology/dogecoin-bitcoin-elon-musk-snoop-dogg.html.
[21] René Scheu. »Mehr Freiheit oder mehr Zwang - Hand aufs Herz: Wie hältst du’s mit deinem Staat?.« Neue Zürcher Zeitung, 09.02.2021, https://www.nzz.ch/feuilleton/peter-sloterdijk-ueber-staat-freiheit-zwang-und-semisozialismus-ld.1600610.
[22] Norimitsu Onishi. »Will American Ideas Tear France Apart? Some of Its Leaders Think So.« The New York Times, Feb. 9, 2021, https://www.nytimes.com/2021/02/09/world/europe/france-threat-american-universities.html.
[23] Alan Jacobs. »From Tech Critique to Ways of Living.« The New Atlantis, Number 63, Winter 2021, pp. 25–42, https://www.thenewatlantis.com/publications/from-tech-critique-to-ways-of-living.
[24] Mike Peterson. »What the M1 and Apple Silicon mean for Mac security.« AppleInsider, Feb. 10, 2021, https://appleinsider.com/articles/21/02/10/what-the-m1-and-apple-silicon-mean-for-mac-security.
[25] J. D. Biersdorfer. »Create a Digital Commonplace Book.« The New York Times, Feb. 10, 2021, https://www.nytimes.com/2021/02/10/technology/personaltech/make-digital-commonplace-book.html.
[26] Giovanni Russonello. »Chick Corea, Jazz Keyboardist and Innovator, Dies at 79.« The New York Times, Feb. 11, upd. Feb. 12, 2021, https://www.nytimes.com/2021/02/11/arts/music/chick-corea-dead.html.
[27] Clay Risen. »J. Hillis Miller, 92, Dies; Helped Revolutionize Literary Studies.« The New York Times, Feb. 13, 2021, https://www.nytimes.com/2021/02/13/us/j-hillis-miller-dead.html.
[28] Lou Fritel. »Longtemps perdus, Les soixante-quinze feuillets de Proust paraîtront le 18 mars.« Le Figaro, 14/02/2021, https://www.lefigaro.fr/livres/longtemps-perdus-les-soixante-quinze-feuillets-de-proust-paraitront-le-18-mars-20210214.
[29] David Chiu. »The Beatles in India: 16 Things You Didn’t Know.« Rolling Stone, February 14, 2021, https://www.rollingstone.com/feature/the-beatles-in-india-16-things-you-didnt-know-203601/.
[30] Marc Tribelhorn. »Dr. Adenauer und das ›Faschisten-Nest‹.« Neue Zürcher Zeitung, 15.02.2021, https://www.nzz.ch/schweiz/konrad-adenauer-und-der-urlaub-im-schweizer-faschisten-nest-ld.1601451.
[31] Hans Maier. »Er wies der deutschen Musik den Weg in die Zukunft.« Frankfurter Allgemeine Zeitung, 15.02.2021, https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/buehne-und-konzert/400-todestag-von-komponist-michael-praetorius-17197673.html.
[32] Wolfgang Hellmich. »Gute Musik, aber das falsche Bewusstsein: Ernst Krenek und Theodor W. Adorno waren Pioniere der neuen Musik, aber sie waren auch Rivalen.« Rezension zu Briefwechsel 1929–1964, von Theodor W. Adorno und Ernst Krenek. Neue Zürcher Zeitung, 16.02.2021, [www.nzz.ch/feuilleto….
[33] »Paul Simon Tells the Story of How He Wrote ›Bridge Over Troubled Water‹ (1970).« Open Culture, February 16th, 2021, https://www.openculture.com/2021/02/paul-simon-tells-the-story-of-how-he-wrote-bridge-over-troubled-water-1970.html.
[34] Joe Muggs. »Joni Mitchell: how rock misogyny made me into a militant fan.« The Guardian, 17 Feb 2021, https://www.theguardian.com/music/2021/feb/17/joni-mitchell-how-rock-misogyny-made-me-into-a-militant-fan.
[35] Francesco Pacifico. »A Breakup Letter to My Writing Career. Rome Coronavirus Dispatch #8.« n+1, February 14, 2021, https://nplusonemag.com/online-only/online-only/a-breakup-letter-to-my-writing-career/.
[36] Nathan Heller. »What Are Magazines Good For?« The New Yorker, February 16, 2021, https://www.newyorker.com/culture/cultural-comment/what-are-magazines-good-for.
[37] Patrick Bahners. »Am Scheideweg.« Frankfurter Allgemeine Zeitung, 18.02.2021, https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/medien/am-scheideweg-die-new-york-times-und-der-fall-mcneil-17199565.html.
[38] Kenneth Chang. »NASA’s Perseverance Rover Lands on Mars to Renew Search for Extinct Life.« The New York Times, Feb. 18, 2021, https://www.nytimes.com/2021/02/18/science/nasa-peseverance-mars-landing.html.
[39] Alex Vadukul. »Bruce Blackburn, Designer of Ubiquitous NASA Logo, Dies at 82.« The New York Times, Feb. 18, 2021, https://www.nytimes.com/2021/02/18/us/bruce-blackburn-dead.html.
[40] Jüri Reinvere. »Wenn die Nachrichten nicht gefallen.« Frankfurter Allgemeine Zeitung, 20. Februar 2021, p. 16.
[41] Karen Crouse. »Naomi Osaka Beats Jennifer Brady at Australian Open for Her 4th Grand Slam Title.« The New York Times, Feb. 20, 2021, https://www.nytimes.com/2021/02/20/sports/tennis/australian-open-naomi-osaka-jennifer-brady.html.
[42] Melissa Eddy. »Germany, Once a Model, Is Swamped Like Everyone Else by Pandemic’s Second Wave.« The New York Times, Feb. 20, 2021, https://www.nytimes.com/2021/02/20/world/europe/germany-coronavirus-second-wave.html.
[43] Brian Barrett. »Security News This Week: Sites Have a Sneaky New Way to Track You Across the Web.« Wired, 02.20.2021, https://www.wired.com/story/site-tracking-favicons-clubhouse-right-to-repair-security-news/.
[44] Dan Bilefsky. »In Canada, Did a Comedian’s Joke Go Too Far?« The New York Times, Feb. 20, 2021, https://www.nytimes.com/2021/02/20/world/canada/canada-comedian-speech.html.
[45] Eamon Duffy. »Why Was There a Reformation?« Rezension zu The Age of Reform, 1250-1550: An Intellectual and Religious History of Late Medieval and Reformation Europe, von Steven Ozment. The New York Review of Books, vol. LXVIII, no. 3, February 25, 2021, pp. 41-42.
[46] Anne Enright. »Spirited Away.« Rezension zu How God Becomes Real: Kindling the Presence of Invisible Others, von T.M. Luhrmann sowie Angels and Saints, von Eliot Weinberger. The New York Review of Books, vol. LXVIII, no. 4, March 11, 2021, pp. 4-10.
[47] Harald Staun. »Kein richtiger Tweet im falschen Netz.« Rezension zu Trick Mirror: Über das inszenierte Ich, von Jia Tolentino. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 21.02.2021, https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/buecher/rezensionen/sachbuch/rezension-jia-tolentinos-neues-buch-trick-mirror-17207939.html.
[48] Harald Hartung. »Die Begründerin des weiblichen Parnass.« Frankfurter Allgemeine Zeitung, 21.02.2021, https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/buecher/autoren/zum-400-geburtstag-der-barockdichterin-sibylla-schwarz-17207068.html.
[49] Samuel Earle. »Locking down with Kafka.« New Statesman, 17 February 2021, https://www.newstatesman.com/culture/books/2021/02/locking-down-kafka.
[50] Thilo Komma-Pöllath. »Der stille Amerikaner.« Frankfurter Allgemeine Zeitung, 22.02.2021, https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/war-terrence-malick-1970-heideggers-chauffeur-17207934.html?printPagedArticle=true#pageIndex_2.
[51] »Schriftzug auf ›Der Schrei‹ stammt von Edvard Munch selbst.« Süddeutsche Zeitung, 22. Februar 2021, https://www.sueddeutsche.de/kultur/munch-der-schrei-schriftzug-1.5214103.
[52] Joe Coscarelli. »Daft Punk Announces Breakup After 28 Years.« The New York Times, Feb. 22, 2021, https://www.nytimes.com/2021/02/22/arts/music/daft-punk-breakup.html.
[53] »Wikipedia-Gründer attackiert Facebook und Twitter.« Frankfurter Allgemeine Zeitung, 22.02.2021, https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/digitec/wikipedia-gruender-jimmy-wales-attackiert-facebook-und-twitter-17211476.html.
[54] Axel Weidemann. »Disney versieht auch ›Muppet Show‹ mit Warnhinweis.« Frankfurter Allgemeine Zeitung, 22.02.2021, https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/medien/falsch-behandelt-disney-versieht-muppet-show-mit-warnhinweis-17211141.html.
[55] Bret Stephens. »Woke Me When It’s Over.« The New York Times, Feb. 22, 2021, https://www.nytimes.com/2021/02/22/opinion/bon-appetit-cancel-culture.html.
[56] Bernhard Lang. »›Liebe deinen Mitmenschen wie dich selbst‹: wie kirchliche Pädagogen die Bibel verständlicher machen wollen.« Neue Zürcher Zeitung, 23.02.2021, [www.nzz.ch/feuilleto….
[57] Jochen Zenthöfer. »Student wegen Plagiaten exmatrikuliert.« Frankfurter Allgemeine Zeitung, 23.02.2021, https://www.faz.net/aktuell/karriere-hochschule/schaerfere-rechtsprechung-student-wegen-plagiaten-exmatrikuliert-17212373.html.
[58] David Browne. »Massive New Collection of Jim Morrison Writings to See Release in June.« Rolling STone, February 23, 2021, https://www.rollingstone.com/music/music-features/jim-morrison-writing-new-book-collected-works-1128030/.
[59] Jesse McKinley. »Lawrence Ferlinghetti, Poet Who Nurtured the Beats, Dies at 101.« The New York Times, Feb. 23, 2021, https://www.nytimes.com/2021/02/23/obituaries/lawrence-ferlinghetti-dead.html.
[60] Michael Powell. »Inside a Battle Over Race, Class and Power at Smith College.« The New York Times, Feb. 24, 2021, https://www.nytimes.com/2021/02/24/us/smith-college-race.html.
[61] »›Perseverance‹ schickt spektakuläres Panorama-Bild vom Mars.« Frankfurter Allgemeine Zeitung, 25.02.2021, https://www.faz.net/aktuell/wissen/weltraum/rover-perseverance-schickt-hochaufgeloestes-panorama-bild-vom-mars-17215311.html.
[62] »Sterbliche Gedanken.« Dieter Henrich im Gespräch mit Alexandru Bulucz. Mit einem Nachwort von Alexandru Bulucz. Edition Faust, 2015. Einsichten im Dialog 1.
[63] Oliver Jungen. »Sprachlos im Kölner Literaturhaus.« Frankfurter Allgemeine Zeitung, 25.02.2021, https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/medien/warum-die-selbstaufloesung-des-kulturradios-begonnen-hat-17214471.html.
[64] Fridtjof Küchemann. »Ideale Resonanz für eine Politik der Angst.« Rezension zu Digitaler Faschismus. Die sozialen Medien als Motor des Rechtsextremismus, von Maik Fielitz und Holger Marcks. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 26.02.2021, https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/buecher/rezensionen/sachbuch/rezension-digitaler-faschismus-von-fielitz-und-marcks-17171990.html.
[65] Philip Plickert. »Der Ökonom, das böse Buch und die Cancel Culture.« Frankfurter Allgemeine Zeitung, 27.02.2021, https://www.faz.net/aktuell/karriere-hochschule/hoersaal/universitaet-glasgow-gregory-clark-das-boese-buch-und-die-cancel-culture-17218699.html.
[66] Jessica Riskin. »When Engineers Were Humanists.« Rezension zu The Italian Renaissance of Machines, von Paolo Galluzzi, sowie Renaissance Invention: Stradanus’s Nova Repertaan exhibition at the Newberry, Chicago, August 28-November 19, 2020. Catalog of the exhibition, herausgegeben von Lia Markey. The New York Review of Books, vol. LXVIII, no. 4, March 11, 2021, pp. 32-4.
[68] Tilman Spreckelsen. »Den Raubgräbern nur knapp entkommen.« Frankfurter Allgemeine Zeitung, 28.02.2021, https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/sensationsfund-in-pompeji-den-raubgraebern-entkommen-17220635.html.