The winter of black and white discontent.


Von Tage- und Datenbüchern

Das Jahr beginnt mit einem persönlichen Export-Prozeß: Mein Journal 2024, das ich mit Day One geführt habe, ergab eine Zip-Datei von 12,62 GB Größe. Wenn das kein Export-Exzeß ist!

Das ebenfalls aus dem Datenmaterial der vergangenen 366 Tage ausgegebene, 892 Seiten starke PDF besteht aus 671 Einträgen, 1835 Photos und rund 97.000 Wörtern. Vor diesem Hintergrund fragt man sich, ob neben den Kämpfen um Wasser, seltene Erden und Energie auch der Kampf um Speicherplatz als das große Konfliktpotential des 21. Jahrhunderts in die digitalen Geschichtsbücher eingehen wird.


Letzte Gedanken, letzte Fragen, höchste Zeit: Zum Jahresende

Ende Oktober 1950 notiert Hans-Robert Jauss (1921-1997) in sein Tagebuch der Doktorarbeit den folgenden ›zeitlosen‹ Fund:

Beim Durchblättern alter Tagebücher aus der Schülerzeit fand ich folgende erste Einträge über das ›Zeitproblem‹: Silvester 1939 … Ist ja an u. für sich Blödsinn, zu feiern, Sylvester ist ein relativer Begriff (kürzlich las ich wir seien eigentlich im Jahre 1946 nach Christus). Die Einteilung in Jahre ist willkürlich. Doch braucht man einen Zeiteinschnitt entweder um zu verhindern, ihn zu übersehen oder um darüber zu trauern wie schnell die Zeit verfliegt. Blödsinn. Für mich verfloss sie selten schnell (das tut sie eigentlich bloß, wenn man sie vergisst, wenn man überhaupt nicht mehr fühlt, was Zeit ist). So war es zum Beispiel in Immenstadt. Erst nachträglich stellt man fest: Wie schnell ging’s vorüber! Wenn ich mir denke, was liegt eigentlich alles innerhalb eines Jahres, so muss ich eigentlich sagen: Sie verfließt sehr langsam. Doch das will ich nicht tun. Man kommt in das größte Gedankenchaos, wenn man über die Zeit nachdenkt. Es ist ja individuell verschieden, wie man das auffasst: Wenn einem langweilig ist, so sagt man: sie geht langsam vorüber. Hat man viel geleistet in einem Zeitraum und blickt zurück (wie in diesem ereignisreichen Jahr) so kommt man zum gleichen Schluss. Hat man viel zu tun und [sieht] nicht hinaus, so vergeht die Zeit schnell. Das Glück liegt aber im Zeitlosen! Ein guter Film lässt einen Zeit und Umwelt vergessen, ebenso ein gutes Buch und ein schönes Musikstück! Für einen, der an die Ewigkeit glaubt, kann es keine Zeitpunkte geben: für den ist die Zeit konstant! Jetzt weiß ich aber buchstäblich nicht mehr weiter! —

Zum Jahresende füge ich folgend und abschließend 40 Fragen an, die ich vor einigen Wochen zufällig im Netz gefunden habe, und die teilweise nachdenklich und demütig stimmen, sofern man sie ernst nimmt. Es kann nicht schaden, sich für deren ehrliche Beantwortung etwas Zeit zu nehmen, um Zeit zu bekommen:

  1. Was haben Sie dieses Jahr getan, was Sie noch nie getan haben?
  2. Haben Sie Ihre Vorsätze für das neue Jahr eingehalten?
  3. Hat jemand, der Ihnen nahesteht, ein Kind bekommen?
  4. Ist jemand gestorben, der Ihnen nahestand?
  5. Welche Städte/Staaten/Länder haben Sie besucht?
  6. Was würden Sie sich für das nächste Jahr wünschen, das Ihnen in diesem Jahr gefehlt hat?
  7. Welches Datum aus diesem Jahr wird Ihnen in Erinnerung bleiben, und warum?
  8. Was war Ihr größter Erfolg in diesem Jahr?
  9. Was war Ihr größter Mißerfolg?
  10. Welche anderen Schwierigkeiten hatten Sie zu bewältigen?
  11. Hatten Sie eine Krankheit oder Verletzung?
  12. Was war das Beste, das Sie gekauft haben?
  13. Wessen Verhalten war ein Grund zum Feiern?
  14. Wessen Verhalten hat Sie entsetzt?
  15. Wohin ist das meiste Geld geflossen?
  16. Worüber haben Sie sich wirklich, wirklich, wirklich aufgeregt?
  17. Welches Lied wird Sie immer an dieses Jahr erinnern?
  18. Sind Sie im Vergleich zum letzten Jahr um diese Zeit: glücklicher oder trauriger? Dünner oder dicker? Reicher oder ärmer?
  19. Was hätten Sie gerne öfter gemacht?
  20. Was hätten Sie gerne weniger getan?
  21. Wie verbringen Sie die Feiertage?
  22. Haben Sie sich dieses Jahr verliebt?
  23. Hassen Sie jetzt jemanden, den Sie letztes Jahr um diese Zeit noch nicht gehaßt haben?
  24. Was war Ihre Lieblingssendung?
  25. Welches war das beste Buch, das Sie gelesen haben?
  26. Was war Ihre größte musikalische Entdeckung in diesem Jahr?
  27. Welcher war Ihr Lieblingsfilm?
  28. Was war Ihr Lieblingsessen?
  29. Was haben Sie sich gewünscht und bekommen?
  30. Was haben Sie sich gewünscht und nicht bekommen?
  31. Was haben Sie an Ihrem Geburtstag gemacht?
  32. Welche Sache hätte Ihr Jahr unermeßlich befriedigender gemacht?
  33. Wie würden Sie Ihre persönliche Mode in diesem Jahr beschreiben?
  34. Was hat Sie bei Verstand gehalten?
  35. Welchen Prominenten/welche Person des öffentlichen Lebens haben Sie am meisten bewundert?
  36. Welches politische Thema hat Sie am meisten aufgewühlt?
  37. Wen haben Sie vermißt?
  38. Wer war die beste neue Person, die Sie kennengelernt haben?
  39. Welche wertvolle Lektion für das Leben haben Sie in diesem Jahr gelernt?
  40. Wie lautet ein Zitat, das Ihr Jahr zusammenfaßt?

Über das Innere des Sauerländers

Das Kapitel »Im Wald« des lesenswerten Essays Sauerland als Lebensform, verfaßt vom 1950 geborenen Sauerländer Ulrich Raulff, beginnt mit den Worten:

Der Sauerländer, hat ein Pathologe gesagt, sei von Natur aus Waldmensch. Er werde im Wald geboren, lebe im Wald und sterbe im Wald. Schneide man ihn auf, finde man ein paar Fichtennadeln. (34)

Fahre ich über den ›Ochsenkopf‹, fahre ich durch den Arnsberger ›Wald‹, so veranlaßt mich mein weitschweifender Blick zu der Annahme, daß ein heutiger Pathologe im Innern des Sauerländers vorwiegend Borkenkäfer finden müßte.


Meine überarbeitete Plugin-Kette für Sprachaufnahmen

Nachdem ich in meinem letzten Blog-Beitrag die Hardware-Komponenten vorgestellt habe, die ich für meine Sprachaufnahmen und Podcast-Sessions verwende, möchte ich nun eine überarbeitete Version meiner Software-Plugins anführen, die die Post-Production-Seite dieses Audio-Prozesses beleuchtet.

Helios Type 69 Preamp and EQ

Liest man sich die Beschreibung des »Helios Type 69 Preamp and EQ«-Plugins auf der Universal Audio-Seite durch, empfängt einen die folgende hochtönende Charakteristik:

Die Helios Type 69 Preamp and EQ Collection bietet die gleichen fetten Mitten, das durchsetzungsfähige Brummen [growl] und die unverwechselbare Note, mit denen Hunderte von kultigen Alben von Bob Marley, Led Zeppelin, den Beatles, Jimi Hendrix und vielen anderen produziert wurden.

Man sollte meinen, daß ein solches Plugin für reine Stimmaufnahmen – etwa für Voice-Over, Podcasts oder einfache Sprachnachrichten – völlig ungeeignet sei. Ich selbst hatte diesem Vorverstärker-/EQ-Plugin daher keinerlei Aufmerksamkeit geschenkt, doch dann setzte ich es vor wenigen Tagen in einer Experimentierlaune an den Beginn meiner Plugin-Kette ein und will es seither nicht missen.

»Helios Type 69 Preamp and EQ« (Screenshot Nico Schulte-Ebbert, denkkerker.com, Juni 2024)

Es dauerte ein wenig, bis ich die optimalen Einstellungen gefunden hatte. »Helios 69« verleiht der Stimme einen warmen, charaktervollen Analogsound. Der dreibandige passive EQ ermöglicht eine musikalische Bearbeitung, wobei besonders die Mittenregelung genutzt werden kann, um Präsenz und Klarheit der Stimme zu verbessern. So wird bereits mit diesem ersten Plugin meiner Kette die Audioqualität merklich verbessert.

RX Mouth De-click

Das nächste Plugin in meiner Kette ist ein kosmetisches Werkzeug, das Mundgeräusche wie Schmatzen oder Klicks reduziert: »RX Mouth De-click« von iZotope. Ich habe es als Teil der »RX 11 Standard Edition« erworben.

»RX Mouth De-click« (Screenshot Nico Schulte-Ebbert, denkkerker.com, Juni 2024)

Man muß ein wenig mit den Einstellungen herumspielen, um ein nicht allzu gravierendes Eingreifen des Plugins in die Natürlichkeit der Stimme und ihrer ›Nebengeräusche‹ zu erreichen. Ich habe mich – wie man dem Bild entnehmen kann – für die folgenden Parameter entschieden:

  • Sensitivity (Empfindlichkeit): 3,5
  • Frequency skew (Frequenzverschiebung): -1,5
  • Click widening (Klick-Verbreiterung): 1,0

DeEss

Nachdem die unerfreulichen Mundgeräusche weitgehend eliminiert worden sind, kümmere ich mich im dritten Schritt um sibilante Frequenzen meiner Stimme, um Zischlaute (Frikative), die durchaus ›Eispickel-Niveau‹ erreichen können. Nach diversen Tests und Vergleichen bin ich aktuell beim relativen neuen, sehr flexiblen Plugin »DeEss« des bekannten Herstellers Solid State Logic hängengeblieben, dessen »Native Channel Strip 2« ich in einer zweiten Plugin-Vorlage an den Anfang meiner Kette gesetzt habe und ihn nur empfehlen kann.

Wie schon bei »Mouth De-click« muß auch das SSL »DeEss«-Plugin per trial and error und mit Vorsicht eingestellt werden, damit beispielsweise ein Lispeln verhindert wird. Außerdem ist ein erster De-Esser bereits als Hardware-Komponente in meinem dbx 286s aktiv. Folgend meine Plugin-Parameter:

»DeEss« (Screenshot Nico Schulte-Ebbert, denkkerker.com, Juni 2024)

Mit diesen moderaten Einstellungen kontrolliere ich die hohen Frequenzen meiner Stimme, die dadurch klarer und angenehmer klingt.

Pultec EQP-1A

Nach den Reparaturen wird es jetzt ästhetisch: Mit dem vierten Plugin in meiner Kette bringe ich eine angenehme, warme Präsenz in meine Stimme. Der ›magische‹ »Pultec EQP-1A« von Universal Audio ermöglicht eine präzise und musikalische Frequenzbearbeitung. Gerade die Funktionsweise, Frequenzbereiche gleichzeitig anzuheben und abzusenken, bietet einzigartige Sound-Möglichkeiten. Diesen ›Pultec-Trick‹ wende ich selbst an, wie man an meinen Einstellungen des Plugins ablesen kann:

»Pultec EQP-1A« (Screenshot Nico Schulte-Ebbert, denkkerker.com, Juni 2024)

Bei einer Frequenz von 60 Hz hebe ich sowohl an (BOOST +2), senke zugleich auch ab (ATTEN -1). Allein dadurch klingt meine Stimme voller und wärmer, ohne unsauber oder ›matschig‹ zu tönen. Für zusätzliche Klarheit und ›Luftigkeit‹ erhöhe ich bei 16 kHz mit der Maximaleinstellung von +10 BOOST.

LA-2A

Als vorletztes Plugin (das eigentlich das letzte ›klangverändernde‹ ist) setze ich einen absoluter Klassiker ein: »Teletronix LA-2A« in der »Silver«-Variante von Universal Audio.

»Teletronix LA-2A« (Screenshot Nico Schulte-Ebbert, denkkerker.com, Juni 2024)

Nachdem ein erster Kompressor bereits als Hardware-Komponente in meinem dbx 286s aktiv ist und die extremen Spitzen abfängt, setze ich das »LA-2A«-Plugin quasi als ›Weichzeichner‹ ein: die PEAK REDUCTION ist so eingestellt, daß maximal etwa 3 dB Kompression erreicht wird.

Pro-L 2

Meine Plugin-Kette beschließt der »Pro-L 2«-Limiter von FabFilter, der dafür sorgen soll, daß sich die Lautstärke im grünen, allenfalls im orangenen Bereich aufhält.

»Pro-L 2« (Screenshot Nico Schulte-Ebbert, denkkerker.com, Juni 2024)

Dafür habe ich die folgenden Einstellungen vorgenommen: Um eine möglichst natürliche, unverfälschte, unverzerrte und dennoch dynamische Stimmwiedergabe zu erzielen, habe ich den Algorithmus auf »Transparent« gesetzt, die LOOKAHEAD-Zeit auf 2,5 ms, ATTACK auf 7,5 ms sowie RELEASE auf 75 ms. Das True Peak Limiting ist aktiviert, um Übersteuerungen zu vermeiden, und das vierfache Oversampling sollte ausreichen. Beim Output Level habe ich -1 dB gewählt, damit genügend ›Sicherheitsabstand‹ vorhanden ist. Unity Gain als auch DC Offset sind aktiviert, und die Ziellautstärke orientiert sich an den Vorgaben für Mono-Ausgaben von -19 LUFS.

Und das wäre meine überarbeitete Plugin-Kette für Sprachaufnahmen, Stand Juni 2024. (Kleinere und größere Fluktuationen kommen ständig vor.)


Meine Hardware für Sprachaufnahmen

Vor zwei Monaten habe ich an dieser Stelle die Plugin-Kette aufgeführt, die ich bei der Postproduction meiner Sprachaufnahmen anwende. Da ich diesen Prozeß inzwischen wesentlich überarbeitet und reduziert habe, kam mir die Idee, nicht nur eine aktualisierte Version zu veröffentlichen, sondern einen Gesamtüberblick über Hard- und Software zu geben, die bei meinen eigenen Audioaufnahmen zum Einsatz kommen. Statt also nur Plugins zu präsentieren, möchte ich zunächst an der eigentlichen Quelle beginnen, sprich: beim Mikrophon, das meine Stimme einfängt, und beim Weg, der zur Plugin-Kette in meiner DAW (Digital Audio Workstation) führt.

Überblick über die Audio-Hardware am und auf dem Schreibtisch im Denkkerker (Nico Schulte-Ebbert, denkkerker.com, Mai 2024)

Das Mikrophon

Als Hauptmikrophon habe ich mich für das erschwingliche und äußerst robuste RØDE Procaster entschieden, ein dynamisches Mikrophon, das mehrere Vorteile bietet, die es zu einer hervorragenden Wahl für Sprachaufnahmen und Podcasts machen. Ich nenne nur drei:

  • Der Frequenzgang des Procaster ist speziell auf die Aufnahme von Sprache abgestimmt. Es liefert eine natürliche und ausgewogene Stimmwiedergabe in ›Rundfunkqualität‹ mit einer leichten Präsenzanhebung für mehr Klarheit.
  • Es verfügt über eine enge Nierencharakteristik, die effektiv Umgebungsgeräusche sowohl von den Seiten als auch von hinten abschirmt. Dies ermöglicht eine saubere Sprachaufnahme, selbst in nicht perfekt schallgedämmten Umgebungen wie dem Denkkerker.
  • Der integrierte Popschutz hilft dabei, Plosivlaute wie [p] oder [b] zu entschärfen, die sonst das Mikrophon übersteuern und Verzerrungen verursachen können. Zur Verstärkung dieser Schutzvorrichtung benutze ich das Procaster zusätzlich mit RØDEs Pop-Filter-Windschutz WS2.

Um Vibrationen jeglicher Art (etwa durch das unbeabsichtigte Anstoßen des Mikrophons und/oder des Stativs mit der Hand) einzudämmen, habe ich das Procaster in einen PSM1-Stoßdämpfer (»Spinne«) eingesetzt, was die Audioqualität zusätzlich verbessern kann.

RØDE Procaster mit WS2-Windschutz in einem PSM1-Stoßdämpfer (Nico Schulte-Ebbert, denkkerker.com, Mai 2024)

Mit dem PSM1 ist das Procaster am Elgato Wave Mic Arm LP befestigt, einem niedrigen Schwenkarm, der auf dem Schreibtisch wenig Platz einnimmt, die Sicht nicht beeinträchtigt und absolut lautlos bewegt werden kann.

Elgato Wave Mic Arm LP (Nico Schulte-Ebbert, denkkerker.com, Mai 2024)

Vom Procaster aus führt das Mogami 3080, ein drei Meter langes XLR-Kabel, zunächst durch den Elgato-Schwenkarm, dann unter dem Schreibtisch her bis in den Vorverstärker.

dbx 286s (Nico Schulte-Ebbert, denkkerker.com, Mai 2024)

Mikrophonvorverstärker/Kanalzug

Dieser Zwischenschritt ist rein fakultativ, bietet jedoch zahlreiche Vorteile auch für Sprachaufnahmen und Podcasts, die nicht unbedingt einer Live-Atmosphäre wie Streaming oder Interviews unterliegen. Der dbx 286s-Mikrophonvorverstärker ist ein kosteneffizienter und voll ausgestatteter Kanalzug-Prozessor, der nicht nur als Mikrophonvorverstärker dient, sondern auch über Kompressor, De-Esser, Enhancer und einem effektiven Expander/Gate verfügt. Diese Funktionen ermöglichen eine umfassende Bearbeitung des Audiosignals schon vor einer möglichen Postproduction mittels Plugins, um eine klare und professionelle Klangqualität zu erzielen.

Ich möchte folgend nur kurz meine gewählten Einstellungen des dbx 286s in Kombination mit dem RØDE Procaster anführen:

  • Verstärkung (Gain): Da das Procaster recht ›gain-hungrig‹ ist, mußte ich den Pegel auf etwa +54 dB einstellen, um sicherzustellen, daß das Mikrophon die Stimme klar und ohne übermäßiges Rauschen aufnimmt. (Alternativ hatte ich zwischenzeitlich einen FetHead im Einsatz, den das Procaster mit zugeschalteter Phantomspeisung problemlos verträgt.)
  • Hochpaßfilter: Eingeschaltet bei 80 Hz, um tieffrequente Geräusche zu reduzieren und die Klarheit zu verbessern.
  • Kompressor: Drive auf ca. 2,5 und Density auf 8,0 eingestellt, um eine Komprimierung von etwa 3 dB, in den Spitzen von bis zu 9 dB zu erreichen und eine ausgewogene und kontrollierte Stimmausgabe zu gewährleisten.
  • De-Esser: Frequenz auf 4,8 kHz und Schwellenwert auf 2 eingestellt, um Zischlaute zu reduzieren, ohne die Gesamtklangqualität zu verändern.
  • Enhancer: Niedrige Frequenz (LF) auf 1 und hohe Frequenz (HF) auf 0,5 eingestellt, um ein wenig Wärme und Klarheit hinzuzufügen, ohne einen Frequenzbereich übermäßig zu betonen. Diese eher ästhetischen Einstellungen bearbeite ich später erneut in der Postproduction mit Plugins in der DAW.
  • Expander/Gate: In dieser Funktion liegt die große Stärke des dbx 286s. Den Threshold habe ich auf -30 dB und die Ratio auf 1,8:1 eingestellt, um Hintergrundgeräusche zu minimieren, ohne merkliche Gating-Artefakte zu verursachen.
  • Output: Um möglichst dieselbe Lautstärke bei Ein- und Ausgang zu erzielen (das sogenannte »Gain Staging« kann mittels der Funktion »Process Bypass« überprüft und eingerichtet werden), habe ich hier den Regler auf -8 db gestellt.

Audio-Interface

Der dbx 286s-Mikrophonvorverstärker ist mittels eines Mogami 2534, ein ein Meter langes TRS-Kabel, mit meinem Audio-Interface verbunden: dem SSL 2 von Solid State Logic.

SSL 2 (Nico Schulte-Ebbert, denkkerker.com, Mai 2024)

Hier justiere ich die ›sauber‹ klingende Eingangsverstärkung (in meinem Fall: etwa +2,5), um den optimalen Pegel zwischen -18 und -10 dB in meiner Digital Audio Workstation zu erreichen.

Sennheiser HD 280 PRO (Nico Schulte-Ebbert, denkkerker.com, Mai 2024)

Das ganze kontrolliere ich mit den Sennheiser HD 280 PRO-Kopfhörern, die ich mit einem zwei Meter langen Mogami 2534-Verlängerungskabel an das SSL 2-Interface angeschlossen habe.

In einem kommenden Blog-Beitrag werde ich dann einen Blick auf die Postproduction und meine aktualisierte Plugin-Kette werfen.


Meine Plugin-Kette für Sprachaufnahmen

Für ein kleines Podcast-Nebenprojekt habe ich – nach vielen Monaten des trial and error – den folgenden Filter-Prozeß erstellt, der das Rohmaterial meiner Audioaufnahmen mit minutiös aufeinander abgestimmten Plugins optimiert.

Plugin-Kette – Sprachaufnahme (Screenshot Nico Schulte-Ebbert, denkkerker.com, März 2024)

  1. »GainAim« von NoiseWorks
  2. »RX 10 De-click« von iZotope
  3. »Sibilance« von Waves
  4. »Avalon VT-737 Tube Channel Strip« von Universal Audio
  5. »Pro-Q 3« von FabFilter
  6. »1176LN Rev E« von Universal Audio
  7. »Pultec EQP‑1A« von Universal Audio
  8. »Teletronix LA-2A Gray« von Universal Audio
  9. »Brainworx bx_limiter True Peak« von Plugin Alliance
  10. »Loudness Meter 2« von Youlean

Vermutlich ist dies ein klassischer Fall von overkill, aber ich mag den durch diese Plugin-Kette erzeugten Klang – und wenn es gut klingt, ist es gut.


Formaneks Vierjahresplan für Münster

Es war mal wieder soweit: Vier Jahre nach dem letzten, durch die Corona-Pandemie in seinem Event-Charakter reduzierten Schildwechsel, der statt am 2. April 2020 erst im Mai ohne Publikum stattgefunden hatte, wurde Mark Formaneks Datum jetzt am Michaelisplatz in Münster wieder zu einem Happening.

Der Schildwechsel, der am 27. März 2024 um 16:30 Uhr stattfinden sollte, zog bereits gut eine Stunde vor dem Ereignis erste Schaulustige an. (Nico Schulte-Ebbert, denkkerker.com, März 2024)

Um 16:25 Uhr wurde das alte Schild abgeschraubt (Nico Schulte-Ebbert, denkkerker.com, März 2024)

Hunderte Schaulustige wohnten dem Schildwechsel bei (Nico Schulte-Ebbert, denkkerker.com, März 2024)

Unter Applaus wurden die Schilder gewechselt (Nico Schulte-Ebbert, denkkerker.com, März 2024)

Factum est! Safe the date: 20. März 2028, 16:45 Uhr (Nico Schulte-Ebbert, denkkerker.com, März 2024)

Die Menschenmenge löste sich auf; oft hörte man die Grußformel: »Bis in vier Jahren dann!«


My Backup Pages

Yes, my guard stood hard when abstract threats Too noble to neglect Deceived me into thinking I had something to protect — Bob Dylan: »My Back Pages«, 1964

Haben wir nicht alle etwas, wenn nicht gar vieles, zu beschützen? Gibt es nicht für einiges, wenn nicht gar alles, vielerlei Versicherungen? Wir denken bei derartigen Überlegungen häufig an Leib und Leben, Hab und Gut, an physische Größen, die offensichtlich und daher versicherungswürdig sind. Doch wir übersehen dabei den Teil, dessen (Ver-)Sicherung wir schändlich vernachlässigen, nämlich denjenigen unseres immer größer werdenden digitalen Lebens. Für dieses und für den ebenso berühmten wie berüchtigten Fall der Fälle potentieller Datenverluste durch Hardwarefehler, Softwareprobleme, Viren, Ransomware-Attacken, Diebstahl oder schlicht menschliche Fehler habe ich die folgenden Vorkehrungen als Ab- und Versicherungen in Form von Backups (Datensicherungen) getroffen.

Zunächst sollte ich darauf hinweisen, daß es verschiedene Backup-Arten gibt, die je nach (persönlichen) Anforderungen und eingesetzter beziehungsweise zur Verfügung stehender Technologie in Frage kommen und durchgeführt werden können, und zwar

  1. manuelle oder automatisierte Sicherungen auf externen Laufwerken wie Festplatten oder Netzwerkspeichern (NAS) oder bei Cloud-Speicher-Diensten wie etwa Google Drive, Dropbox oder iCloud, die allerdings oft nur eine Synchronisierung der Daten durchführen, kein Backup.
  2. Daneben können und sollten spezialisierte Backup-Programme wie Time Machine, File History oder Drittanbieter-Lösungen wie Acronis True Image, Backblaze oder ChronoSync zum Einsatz kommen, die automatische Backups mit erweiterten Funktionen wie etwa einer Datei-Versionskontrolle (um auf frühere Datei-Versionen zugreifen zu können, falls unbeabsichtigte Änderungen vorgenommen worden sind) anbieten.

Eine Kombination verschiedener Strategien möchte ich nachdrücklich empfehlen, da sie Redundanz und Sicherheit erhöht. Ich selbst verwende iCloud, Time Machine, ChronoSync und Backblaze, und ich möchte nachfolgend einen kurzen Überblick geben, wie meine Daten(ver)sicherung aussieht.

iCloud

Mein Cloud-Speicher-Migrationsweg begann vor gut 15 Jahren und führte mich von Google Drive über Dropbox und Sync zu iCloud, aus dem einfachen Grund, weil ich ohnehin seit gut zehn Jahren im Apple-Kosmos beheimatet bin – Kritiker sprechen von einem »walled garden«, also einem um- oder eingezäunten Garten bestehend aus Apples Hard- und Software sowie den ergänzenden Diensten – und keinerlei Probleme hatte: Es funktioniert (bislang) einfach alles. Auch wenn es noch immer keinen einfachen Weg gibt, vom einen zum anderen Cloud-Anbieter zu wechseln (ich erinnere mich ungern an die Tage und Wochen des Downloadens hier und Uploadens da), lohnt es sich durchaus, die Vor- und Nachteile gegenüberzustellen und die Online-Speicher miteinander zu vergleichen, etwa nach Preis- oder Sicherheitskriterien. Letztlich muß man sich darüber im klaren sein, daß ›die Cloud‹ nur ein Computer ist, der jemand anderem gehört.

iCloud (Screenshot Nico Schulte-Ebbert, denkkerker.com, Januar 2024)

Wie man erkennen kann, befindet sich mein ganzes digitales Leben in Apples Cloud: über 100 Apps, gut 25.000 Photos und 1.000 Videos, rund 10.000 Mails und 20.000 iMessage-Nachrichten sowie unzählige Dokumente – darunter meine DEVONthink-Datenbanken und mein digitaler Zettelkasten in Obsidian –, die alles in allem gut 1,4 Terabyte belegen (Tendenz: steigend). Über Zuverlässigkeit, Sicherheit und Privatsphäre von iCloud läßt sich sowohl streiten als auch spekulieren.

iCloud – Erweiterter Datenschutz (Screenshot Nico Schulte-Ebbert, denkkerker.com, Januar 2024)

Ich empfehle, alle Möglichkeiten zu nutzen, die zumindest Sicherheit und Privatsphäre zu verstärken versprechen, sprich: die Aktivierung des »erweiterten Datenschutzes«, der mit einer Ende-zu-Ende-Verschlüsselung die aufgelisteten iCloud-Daten versieht. Zusätzlich sollte die Funktion »Über das Internet auf iCloud-Daten zugreifen« deaktiviert werden, was verhindert, daß man (oder jemand) über einen Browser via iCloud.com auf die dort gespeicherten Daten zugreifen kann.

Time Machine

Einmal pro Woche schließe ich zwei verschlüsselte externe Festplatten an mein MacBook Air an. Die eine ist die vier Terabyte große Western Digital My Passport for Mac, die ich, mit einem Apple-Sticker markiert, als Time Machine-Backup-Ort benutze.

Externe Datensicherung: ChronoSync und Time Machine (Photo Nico Schulte-Ebbert, denkkerker.com, Januar 2024)

Dabei ist es mir weniger wichtig, daß mein komplettes System wiederhergestellt werden könnte; mir kommt es auf die Sicherung meiner persönlichen Dateien an. Da Time Machine naht- und kostenlos in macOS integriert ist, automatisch Sicherungen erstellt und unterschiedliche Dateiversionen bereithält, verhielte man sich unvernünftig, zumindest grob fahrlässig, diese (Ver-)Sicherung nicht zu nutzen.

Time Machine (Screenshot Nico Schulte-Ebbert, denkkerker.com, Januar 2024)

ChronoSync

Die andere externe Festplatte – es handelt sich bei dieser ebenfalls um eine Western Digital My Passport for Mac, allerdings mit fünf Terabyte Kapazität –, schließe ich zeitgleich mit der Time Machine-Festplatte an. Sie enthält ein Dateien-Backup, das ich mit ChronoSync erstellen lasse. Nun wird der geneigte und kritische Leser dieser Zeilen denken, ChronoSync sei zuviel des Guten, quasi Overkill, da Time Machine doch bereits läuft und sichert. Doch es gibt einen ganz wichtigen Grund, ChronoSync zusätzlich zu verwenden, und einen ganz großen Unterschied zum Backup mit Time Machine.

ChronoSync (Screenshot Nico Schulte-Ebbert, denkkerker.com, Januar 2024)

Ich zitiere aus dem Funktionsüberblick:

Wenn Sie das Backup starten, scannt ChronoSync Ihre in iCloud gespeicherten Dateien und Ordner und sucht nach Änderungen. Wenn eine gefunden wird, wird die Datei zu Ihrem Ziel kopiert. Wenn die Datei nicht lokal gespeichert ist, sondern nur in der Cloud existiert, wird sie automatisch heruntergeladen, bevor sie kopiert wird. Nach dem Herunterladen wird die Datei standardmäßig zum Löschen auf Ihrem Computer markiert, damit sie keinen wertvollen Speicherplatz belegt. Wenn sie bereits lokal gespeichert war, bevor ChronoSync sie untersucht hat, bleibt sie lokal gespeichert.

Das bedeutet, daß ChronoSync Dateien sichern kann, die nicht auf der Festplatte des Rechners gespeichert sind, sondern lediglich als Platzhalter-Icon auftreten, während die eigentliche Datei in iCloud ausgelagert worden ist, um Speicherplatz auf dem Mac freizugeben! Time Machine kann das nicht, und mir ist auch kein anderes Programm bekannt, das von Dateien, die sich nur in der Cloud und nicht auf dem Rechner befinden, ein Backup erstellen kann. Die Lösung, die ChronoSync anbietet, ist zugleich genial und elegant. Jedem Mac-Nutzer sei sie wärmstens empfohlen.

Backblaze

Vor einigen Tagen erhielt ich eine E-Mail vom »Backup Steward« Yev Pusin aus dem kalifornischen San Mateo, die mich überraschte:

Fünf Jahre, wow! Vielen Dank, daß Sie seit einem halben Jahrzehnt Kunde von Backblaze-Computer-Backup sind. Das ist keine kleine Leistung. Wir freuen uns, daß Sie Backblaze weiterhin Ihr Vertrauen schenken und den Wert der Sicherung Ihrer wichtigen Daten erkennen.

Mein Backblaze-Jubiläum (Screenshot Nico Schulte-Ebbert, denkkerker.com, Januar 2024)

Meine Überraschung erklärt sich daher, daß dieses so mächtige Backup-Werkzeug, das persönliche Cloud-Backup von Backblaze, so unscheinbar und lautlos seine Arbeit im Hintergrund verrichtet, daß ich es im Laufe der fünf Jahre ganz vergessen hatte!

Backblaze (Screenshot Nico Schulte-Ebbert, denkkerker.com, Januar 2024)

Backblaze sichert die Daten automatisch und ständig, bietet unbegrenzten, verschlüsselten (»zero-knowledge«) Cloud-Speicherplatz mit einjähriger (auf Wunsch unbegrenzter) Dateiversionsgeschichte sowie problemlose Wiederherstellung der Daten per Backblaze Restore-App oder eines USB-Laufwerks, das Backblaze postalisch zusendet.

Backblaze Restore: Zusätzliche Sicherheit dank privatem Chiffrierschlüssel (Screenshot Nico Schulte-Ebbert, denkkerker.com, Januar 2024)

Man schläft besser, wenn man über 700.000 Dateien mit einer Gesamtgröße von rund 1,8 Terabyte sicher weiß. Und als Bonus lasse ich mein iCloud-Backup, das ich mit ChronoSync erstellt habe, ebenfalls von Backblaze sichern, denn »Backblaze sichert jede USB- oder Firewire-Festplatte, die Sie an Ihren Computer angeschlossen haben«.

Backblaze und ChronoSync (Screenshot Nico Schulte-Ebbert, denkkerker.com, Januar 2024)

Und das sind sie, meine »Backup Pages«, meine digitalen (Ver-)Sicherungen.


An Hamanns Grab in Münster

(NZZ-Screenshot von Nico Schulte-Ebbert, Januar 2024)

Thomas Brose erinnert in seinem Neujahrsbeitrag für die Neue Zürcher Zeitung an den Königsberger Philosophen und Schriftsteller Johann Georg Hamann (1730-1788), dessen christliches Erweckungserlebnis und dessen Tod in Münster.

Im Jahr 1787 gelang es der Fürstin [Amalia von Gallitzin] und ihrem Kreis christlicher, meist katholischer Intellektueller, den bereits erkrankten «Magus» [Hamann] zur Fahrt nach Münster zu bewegen – zu seiner allerletzten Reise. Der leidenschaftliche Lutheraner, dessen Wesen der Fürstin «ganz von der Heiligen Schrift imprägniert» erschien, wurde damit zu einem geistlichen Lehrer, in einer Ökumene der besonderen Art. Nachdem Hamann im Sommer 1788 gestorben war, wurde er in Münster beigesetzt.

Dies wiederum rief mir eine Äußerung meines »Ersatzdoktorvaters« Eric Achermann in Erinnerung, Hamann läge hier »in einer schäbigen Ecke beerdigt«.

Ausschnitt meiner Mitschrift der Sitzung vom 23. Mai der im Sommersemester 2005 gehaltenen Vorlesung »Kulturtheorien des 20. Jahrhunderts« (montags von 13 bis 15 Uhr) von Eric Achermann (Scan Nico Schulte-Ebbert, denkkerker.com, Januar 2024)

Ein spontaner Abstecher Anfang Juli 2011 zur schlichten Urne am östlichen Eingang des Überwasserfriedhofs konnte die krasse Behauptung zumindest ein wenig entschärfen.

An Hamanns Grab in Münster (Photos von Kristy Husz, Juli 2011, bearbeitet von Nico Schulte-Ebbert, Januar 2024)


Status quo oder: Von Blogbrachen und Blogumbrüchen

Der Status quo von denkkerker.com kann seit dem Sommer mit dem agrarökonomischen Begriff der »Brache« belegt werden. Diverse Nebenprojekte verhinderten ein kontinuierliches Weiterführen des Blogs; das Umbrechen des unbestellten Digitalackers wurde nicht vorgenommen. Doch je näher das Jahresende rückte, desto mehr empfand ich den Drang und die Lust, das Bloggen 2024 mit einer gewissen Seriosität und vor allen Dingen mit Kontinuität wiederaufzunehmen.

Blicke ich zurück auf die etwa 13 Jahre, die dieser Blog nun Bestand hat, kann ich nur wenig Traffic feststellen. Die Statistiken, die Wordpress liefert, sprechen eine deutliche Sprache. Der bislang meistgeklickte Beitrag ist – mit Ausnahme der Startseite – die leicht überarbeitete Version eines Kapitels meiner Magisterarbeit aus dem Jahr 2006 mit dem Titel »Ferdinand de Saussure: Die Sprache als Begriffsdublette«, veröffentlicht am 22. Februar 2013; das bislang zugriffsstärkste Jahr ist 2021 gewesen. Nun rührt das sechsmonatige Unbebautsein dieses öffentlichen Textgrundstücks auch vom Fokus auf ein ganz persönliches, ganz privates Pendant her. Seit März 2023 verwende ich die Tagebuch-App Day One, und zwar täglich, sprich seit nunmehr 306 Tagen.

Day One (Screenshot Nico Schulte-Ebbert, denkkerker.com, Dezember 2023)

Man hat in den letzten Jahren schon öfters den Trend beschrieben, daß sich Internetnutzer mehr und mehr aus der digitalen Öffentlichkeit – und das bedeutet vor allem aus den sogenannten ›sozialen Medien‹ – zurückziehen in die kleineren, intimen und sicheren Welten der Direktnachrichten (DM) und geschlossenen Chat-Gruppen, sei es bei WhatsApp, Signal oder iMessage. Dennoch ist das Verlangen groß, einerseits Aufmerksamkeit zu erzeugen, andererseits etwas Sinn- und Wertvolles für eine potentielle globale Leserschaft zu generieren und zu hinterlassen. Die Blog-Themen, mit denen ich mich in den letzten gut zehn Jahren beschäftigt habe, kreisen zumeist um die Beatles, um philosophische Anekdoten, um Literatur, Rezensionen, Biographisches. Meine Überlegungen, denkkerker.com zu diversifizieren, die geisteswissenschaftlichen mit technischen Themen anzureichern, die mich interessieren und faszinieren, werde ich ab 2024 verfolgen. Mit dieser Strategie soll – um bei der Metapher der Brachlandschaft zu bleiben – eine Bodenverarmung verhindert werden.

Zur thematischen Neugewichtung kommt die Verwendung von MarsEdit, eines Blog-Post-Editors für Mac, den ich ab 2024 verstärkt einzusetzen gedenke, denn MarsEdit ist seit gut drei Jahren auf meinem Rechner installiert, führte jedoch bislang ein Nischen- und Brachedasein.

MarsEdit (Screenshot Nico Schulte-Ebbert, denkkerker.com, Dezember 2023)

Ob diese Art des Bloggens Verbesserungen bereithält, soll im kommenden Jahr quasi experimentell und live überprüft werden.

Bei all den schaurig-schönen Fortschritten der sogenannten ›Künstlichen Intelligenz‹, die in den letzten zwölf Monaten wesentlich durch die (voreilige?) Veröffentlichung und Popularisierung von ChatGPT beobachtet werden konnten, scheint das Bloggen ein Kampf gegen Windmühlen zu sein, da jedes veröffentlichte Wort die sogenannten Large language models (LLM) unkompliziert und kostenlos füttern wird. Mit dieser lexikalischen Verköstigung (die jüngst erhobene Klage der New York Times wegen massiver Urheberrechtsverletzung richtet sich gegen die Zechpreller OpenAI und Microsoft) arbeitet man, wenn nicht an der eigenen Abschaffung, so doch am Aufbau und der Stärkung eines schier übermächtigen, weil übermenschlichen Gegners, dessen Bezeichnung als ›Assistent‹, ›Muse‹ oder ›Co-Autor‹ nur eine euphemistische sein kann. Dennoch darf man weder die Flinte ins Korn noch die Feder ins Mäppchen werfen – man muß Rosinante satteln!

Schließlich sollte ich mich um eine Balance bemühen, die sich zwischen dem privaten Tagebuchführen bei Day One und dem öffentlichen Bloggen auf denkkerker.com etabliert, und zwar immer auch mit dem Wissen, daß ein Blog, ein Weblog also, ursprünglich als ein öffentlich geführtes Log- bzw. Tagebuch Mitte/Ende der 1990er Jahre entstanden ist. Die Herausforderung besteht nun darin, Text- als Kulturbrache, Text- als Feldblöcke in den jeweiligen Gebieten sinnvoll einzusetzen und sie nutz- und urbar zu machen. Und das wäre schon ein brachial guter Vorsatz fürs neue Jahr.


Wolf Singers Intelligenzen

Im Rahmen der öffentlichen Ringvorlesung des Zentrums für Wissenschaftstheorie der WWU Münster zum Thema Menschenbilder in der Wissenschaft sprach am 11. Mai 2023 von 18 bis 20 Uhr Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Wolf Singer vom Frankfurter Max-Planck-Institut für Hirnforschung über »Menschenbilder aus den Perspektiven der Selbstwahrnehmung und neurobiologischer Fremdbeschreibung: Der Versuch eines Brückenschlags« im Hörsaal F4 des Münsteraner Fürstenberghauses.

Hörsaal F4 im Fürstenberghaus und Blick auf Dom, St. Lamberti und LWL-Museum (Nico Schulte-Ebbert, denkkerker.com, Mai 2023)

Singer befaßte sich mit den folgenden, eminent wichtigen, fundamentalen Fragen: Verändern künstlich-intelligente Systeme unser Menschenbild? Worin ähneln sich künstlich- und natürlich-intelligente Systeme? Müssen wir vor dem Hintergrund der neuesten technologischen Entwicklungen unsere Konzepte der Willensfreiheit und des Bewußtseins revidieren?

Stefan Roski, Geschäftsführer des ZfW, und Wolf Singer (Nico Schulte-Ebbert, denkkerker.com, Mai 2023)

KI vs. Stubenfliege

Die Evolution hat offenbar das Problem gelöst, bei Zimmertemperatur mit minimalem Energieverbrauch und mit nicht gerade optimalen Elementen wie Neuronen das zu erreichen, was Supercomputer, die man auf Tiefsttemperaturen kühlen muß, gerne machen würden. Wieviel Energie so ein Supercomputer benötigt, um einigermaßen intelligente Antworten geben zu können! Allein der Strom, der benötigt wird, um ChatGPT-3 zu trainieren, kostet einige hundert Millionen Dollar! Dagegen wirkt das autonome Leben einer Stubenfliege geradezu utopisch, ja übernatürlich: was eine unscheinbare Musca domestica alles leisten muß, um in einer komplexen Welt zu überleben, grenzt an ein neurobiologisches Wunder.

Dieser Vergleich zeigt, daß hier völlig konträre Prinzipien vorliegen müssen: Es gibt gewaltige strukturelle Differenzen zwischen künstlichen und natürlichen Systemen. (Singer verriet in der abschließenden Diskussion, daß es geheime Projekte von Google, Microsoft oder IBM gebe, die sich mit analogen Computern beschäftigten.) Während künstliche Systeme linear arbeiten, serielle Verbindungen (keine Querverbindungen) und strikte Hierarchien (keine Rückkopplungen) besitzen (sie sind dumm, weil sie nur das können, was ihnen durch iterative Lernvorgänge beigebracht worden ist), zeichnen sich natürliche Systeme durch die Parallelität von Funktionen, massive reziproke Verbindungen, eine Fülle von Rückkopplungsverbindungen zwischen höheren und niedrigen Verarbeitungsstufen sowie enge Vernetzung von Verarbeitungsmodulen (small world network) aus.

Computer operieren mit digitalen Variablen (0, 1) und ohne interne Dynamik: es gibt keine zeitliche Relation (Zeit spielt keine Rolle). Die Schalterelemente des Gehirns indes sind Neuronen (nicht-lineare, analoge Operatoren), kontinuierliche Variablen (Potential kann verschiedene Werte annehmen); die Schaltkreise oszillieren.

Die Hundewolke

Die neurobiologische Repräsentation eines komplexen, polymodalen Objektes (Singer verwendete das Beispiel eines Hundes, dessen Bellen man wahrnimmt, dessen Fell man fühlt etc.) ist eine ganz komplizierte, raum-zeitliche ›Aktivitätenwolke‹, die durch musterspezifische Eingangssignale in das Netz gespeist werden, die mit der Architektur des Netzwerkes interagieren. Dieses Netzwerk fungiert als inneres Modell der Welt, weil es in seiner strukturellen Ausbildung aufgrund genetischer Vorgaben schon sehr viel Wissen über die Welt hat, Wissen, das zusätzlich noch überformt wird durch Lernvorgänge. Das bedeutet, daß das Substrat unserer Wahrnehmung das Ergebnis einer Rekonstruktion ist, die dadurch zustande kommt, daß Signale aus der Umwelt mit einem System interagieren, dessen Architektur Vorwissen, Erwartungen, Hypothesen enthält, und aus dem Vergleich entsteht dann ebenjene Wolke, die als das interpretiert wird, was wir kennen, etwa ein Hund.

In Anspielung auf die Haeckelsche Biogenetische Grundregel, die besagt, daß die Ontogenese eine verknappte Rekapitulation der Phylogenese ist, fuhr Singer fort: Ein Teil des Weltwissens ist durch die Evolution erworben, also in den Genen gespeichert. Ein anderer Teil wird nach der Geburt durch Lernvorgänge an die jeweils spezifischen und aktuellen realen Gegebenheiten angepaßt, und diese eleganten Lernmechanismen erfolgen nach Regeln, die sich deutlich von denen künstlicher Systeme unterscheiden, siehe die Hebbsche Regel.

Das Gedächtnis des Teiches

Singer zog dann zur Verdeutlichung das Bild eines ruhigen Teiches mit völlig glatter Wasseroberfläche heran, in die ein Kind zu unterschiedlichen Zeiten und an unterschiedlichen Orten unterschiedlich große Steine wirft, so daß unterschiedliche Wellenmuster, Interferenzen entstehen. »Der Teich«, so Singer, »erinnert sich solange an die Ereignisse, als diese Wellen anhalten.« Neuronale Netze verhalten sich wie ein Teich: Wenn Informationen hereinkommen, entstehen Muster, die das Resultat eines Vergleichs der sensorischen Eingänge mit der bereits vorgegebenen Struktur sind. Sollte dies stimmen, betonte Singer, stünde die Neurobiologie derzeit vor einem Paradigmenwechsel. Auf den Diskurs der Willensfreiheit habe dies allerdings so gut wie keinen Einfluß. Singer hielt zwar fest, daß es im Augenblick der Entscheidung keine Möglichkeit gebe, sich anders zu entscheiden. Er betonte jedoch zugleich, daß Kausalität und Determiniertheit, die das System im Kopf, das an der Grenze zum Chaos funktioniere, auszeichne, durchaus mit Kreativität, Originalität und Überraschungen vereinbar wäre.

Die Qual der Qualia

Was das Bewußtsein betrifft, so gibt es kein Zentrum, keinen Ort im Gehirn, an dem man eine solche holistische Größe finden oder festmachen könnte. Was man allerdings weiß, ist, daß auch Tiere Bewußtsein haben. »Tiere können mehr, als wir ihnen oft zutrauen«, so Singer. Ungelöst bleibt nach wie vor die Frage nach der immateriellen Dimension, die man mit dem Bewußtsein verbindet: die Qualia von Bewußtseinsinhalten. Wie kann das Gehirn aus materiellen Interaktionen so etwas Immaterielles wie Gefühle, Glaubensinhalte oder Selbstwahrnehmung erzeugen? Der bruchlose Prozeß von biologischer und kultureller Evolution muß als ein natürlicher Lernprozeß verstanden werden. Die immaterielle Dimension, das Geistige, das Subjektive ist real und wirkmächtig; sie ist eine Kulturleistung, eine »soziale Realität«. Die Phänomene des Immateriellen kommen in der vorkulturellen Welt nicht vor. Sie entstehen erst durch soziale Interaktionen und gegenseitige Bespiegelung. Indem sie erkannt und benannt werden, werden sie in die soziale Realität überführt und integriert. Unsere Wahrnehmungen sind das Ergebnis von Konstruktionen, die auf Vorannahmen beruhen. Wenn das auch für die Selbstwahrnehmung gilt, bedeutet das, daß das Vorwissen auf der sozialen Realität beruht, nicht auf Erfahrungen mit der dinglichen Welt; dieses Vorwissen hilft uns bei Interpretationen, die wir uns zuschreiben. Evgeny Morozov drückte dies erst kürzlich in einem Gastbeitrag in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung folgendermaßen aus:

Diese Art von vernunftbegabter Intelligenz kann niemals durch eine künstliche ersetzt werden, weil KI-Systeme keine Lebensgeschichte, Traumata, Hoffnungen und Ängste haben. Da sie keine Körper besitzen und nicht in der Gegenwart verortet sind, können sie nur vorhersagen, aber niemals interpretieren.

Singers Plädoyer

Singer schloß nach gut einer Stunde mit einem transdisziplinären Aufruf: Wir müssen alles tun, um die Dichotomie zwischen Natur- und Kulturwissenschaften zu beerdigen. Neurobiologen werden nie in der Lage sein, die immaterielle Dimension durch Beobachtungen am Gehirn zu erschließen; die Beschreibungskonvention ist defizitär. Hier übernehmen die Humanwissenschaften mit ihren Einsichten und ihrem Vokabular. »Wir müssen damit anfangen, miteinander zu reden«, so Singer. »Wir haben überhaupt keine Begriffe für diese Welt.« Die Philosophen müssen ihrerseits lernen, wie es in der Natur zugeht. Wir brauchen interdisziplinäre Curricula.

Es denkt in mir!

Die abschließende Diskussion brachte interessante Impulse und warf wichtige Fragen auf, etwa zur Synästhesie, zur Gehirnaktivität eines bewußtlosen Menschen im Tiefschlaf oder zu Verantwortung und Schuldfrage. Es sei nur der folgende Dialog erwähnt, gekürzt:

»Wenn ich Sie richtig verstanden habe, stellt unser Gehirn fortlaufend Vermutungen über die Welt da draußen an, gleicht die Sinneseindrücke ab und daraus konstruiert unser Gehirn die Realität, die wir wahrnehmen als eine kontrollierte Halluzination. Und mein Ich ist nichts weiter als ein Konstrukt meines Gehirns. Zweidrittel meiner bewußten Wachheit habe ich gar keine Kontrolle über meine Gedanken. Es denkt in mir! Und irgendwie versuche ich in zehn Prozent oder einem Drittel, die Gedanken zu beherrschen. Habe ich das richtig verstanden?«

»Ja, ja! Sie hätten meinen Vortrag halten können!«

(Singer nahm noch weitere Ausführungen zu dieser Problematik vor, etwa zum Bereich der sozialen Realität unterschiedlicher Kulturräume und die damit einhergehende unterschiedliche Wahrnehmung sowie die Anpassung des Toleranzbegriffs: »Man muß dem anderen zugestehen, daß er das anders sieht. Man darf ihm das nicht versuchen auszureden. Das ist seine Wahrheit; dafür kann er nichts.«)

Festlich beflaggter Prinzipalmarkt (Nico Schulte-Ebbert, denkkerker.com, Mai 2023)

Wie passend, daß diese Mitschrift des Singerschen Vortrags am 375. Jahrestag des Friedens von Münster veröffentlicht worden ist. Die sozialen Realitäten Spaniens und der Niederlande trafen sich am 15. Mai 1648 in einer feierlichen Friedenszeremonie im Historischen Rathaus und führten das Ende des Achtzigjährigen Krieges herbei.


1000 Tage

Fitneß-Hinweis per Apple Watch (Screenshot Nico Schulte-Ebbert, denkkerker.com, Januar 2023)

Man sagt, die ersten tausend Tage seien die schwierigsten.


2022 – Mein Bücherjahr

Am letzten Tag des Jahres werfe ich – wie schon 2012, 2017, 2018, 2019, 2020 und 2021 – einen chronologisch ausgerichteten Blick zurück auf die abwechslungs- und lehrreichen Bücher, die ich in den vergangenen zwölf Monaten lesen konnte. Nicht aufgeführt sind die 506 Artikel, Rezensionen, Aufsätze, Essays et cetera, beginnend mit Alexandra Friedrich. »Ein gesellschaftspolitischer Jahresrückblick mit Hartmut Rosa.« NDR kultur, 30.12.2021 und endend mit Daniel Deckers. »Ein streitbarer Theologe.« Frankfurter Allgemeine Zeitung, 31.12.2022, die ich in analoger und digitaler Art im Jahr 2022 gelesen habe.

Meine gelesenen Bücher des Jahres 2022 (Nico Schulte-Ebbert, denkkerker.com, Dezember 2022)

[1] Jacob Taubes. Ad Carl Schmitt. Gegenstrebige Fügung. Merve, 1987.

[2] Marc Degens. Das Ich der Geschichte. Schreibtische 2001-2021. SUKULTUR, 2021. Schöner Lesen, Nr. 193.

[3] Marc Degens. Selfie ohne Selbst. Berenberg, 2022.

[4] F. M. Dostojewski. »Aufzeichnungen aus dem Untergrund. Eine Erzählung.« Der Spieler. Späte Romane und Novellen. Übertragung und Nachwort von E. K. Rahsin. Piper, 1977. pp. 429-567. Sämtliche Werke in zehn Bänden, Bd. 4.

[5] Peter Sloterdijk. Den Himmel zum Sprechen bringen. Über Theopoesie. 2. Aufl., Suhrkamp, 2020.

[6] Peter Sloterdijk und Peter Trawny. Unter der Platane. Ein philosophisches Gespräch. Klostermann, 2019. Klostermann Essay, Bd. 3.

[7] Peter Sloterdijk. Wer noch kein Grau gedacht hat. Eine Farbenlehre. Suhrkamp, 2022.

[8] Jürgen Nielsen-Sikora. Hans Jonas. Für Freiheit und Verantwortung. WBG, 2017.

[9] Jan Eike Dunkhase. Kornmanns Wahrheit. Eine Geschichtslehre aus der Sattelzeit. Matthes & Seitz, 2022. Fröhliche Wissenschaft 201.

[10] Hans Blumenberg/Hans Jonas. Briefwechsel 1954-1978 und weitere Materialien. Herausgegeben von Hannes Bajohr. Suhrkamp, 2022.

[11] Heinrich Meyer. Goethe. Das Leben im Werk. Herausgegeben und mit einem Nachwort von Jörg Drews. Haffmans, 1994.

[12] René Pfister. Ein falsches Wort. Wie eine neue linke Ideologie aus Amerika unsere Meinungsfreiheit bedroht. Deutsche Verlags-Anstalt. 2. Aufl., 2022.


Epochales Wettkriechen

Gleich im einleitenden Absatz seines mit »Oft unsichtbar, und doch omnipräsent« betitelten Nachrufs auf die gestern im Alter von 96 Jahren verstorbene Königin Elisabeth II. drückt Jochen Buchsteiner die Wirkmächtigkeit der britischen Monarchin mit der Ansicht aus, auch diese zweite Elisabeth könnte einer Epoche ihren Namen geben:

Wenn Königin Elisabeth II. auf dem Balkon des Buckingham Palace stand und ihrem Volk zuwinkte, blickte sie unweigerlich auf ihre Ur-Urgroßmutter. Gleich vor dem Haupttor erhebt sich das »Victoria-Memorial«, das an eine Monarchin erinnert, die – wie vor ihr nur die Tudor-Königin Elisabeth I. im 16. Jahrhundert – einem ganzen Zeitalter ihren Namen gegeben hat. Jetzt, nach ihrem Tod, könnte auch Königin Elisabeth II. zu einem Epoche-Namen werden. Wo Elisabeth I. für den Aufbruch Englands in die Neuzeit stand und Victoria für die Blütejahre des Empire, repräsentierte Elisabeth II. ein Land, das in den 70 Jahren ihrer Amtszeit friedlich den Weg zurück ins Glied gefunden hat. (Jochen Buchsteiner, F.A.Z.)

Für die allermeisten Zeitgenossen ist diese Königin in der Tat epochal; sie war der einzige Regent im Buckingham Palace, an den sie sich erinnern können. Daß sie – wie viele Zeitungen betonen – mit über 70 Jahren die am längsten regierende Monarchin sei, ist mißverständlich, da diese markierte Formulierung vermuten läßt, es gäbe noch einen länger regierenden männlichen Monarchen, was nicht der Fall ist. (Es ist vermutlich nur eine Frage der Zeit, bis es »die Oberhäuptin« in den Duden geschafft haben wird. Dann sollte allerdings der Kopf, der hinter diesem sprachwandlerischen Fehltritt steckt, auch gleich »die Köpfin« aufnehmen.) Königin Elisabeth II. führt die Rangliste der Staatsoberhäupter mit den längsten Amtszeiten vor dem thailändischen König Bhumibol Adulyadej (1927-2016) an, dessen Amtszeit nur 87 Tage kürzer gewesen ist als diejenige Elisabeths. Auf dem dritten Platz folgt der Habsburger Kaiser Franz Joseph I. (1830-1916), der als Kaiser von Österreich, Apostolischer König von Ungarn und König von Böhmen 68 Jahre lang regierte.

Ich selbst habe die Königin einmal gesehen, aus der Entfernung zwar, doch gut erkennbar in Begleitung ihres Ehemanns und beider Sohn und Thronfolger. Es war vor achtzehn Jahren, genauer gesagt am 4. September 2004 im Rahmen der »Highland Games« im schottischen Braemar. Traditionell besucht die königliche Familie dieses Spektakel, das ganz in der Nähe ihres Sommersitzes Balmoral Castle stattfindet. Für den deutschen Touristen besitzt das »Braemar Gathering« den Charme der Bundesjugendspiele: von Sackhüpfen über folkloristische Tänze, Hochsprung, Baumstammwerfen, hin zu Dudelsackspielen und Staffellauf wird ein abwechslungsreiches Programm geboten. Und als das royale Fahrzeug mit der Queen, Prince Philip (1921-2021) und Prince Charles, gefolgt von einem mit Leibwächtern besetzten Auto, in den Princess Royal and Duke of Fife Memorial Park einfuhr, fragte sich ein Zuschauer, der hinter mir saß, ob dies eine weitere Attraktion sei: »What’s that? A car race?«

Royaler Besuch bei den »Highland Games« in Braemar 2004 (Sebastian Diederich, September 2004, bearbeitet von Nico Schulte-Ebbert, denkkerker.com, September 2022)

In den immer schneller werdenden Gegenwarten der vergangenen siebzig Jahre war Elisabeth II. der Fels in der Brandung, ein Orientierungspunkt und ein Entschleunigungsmonument gegen Moden, Trends und Hypes. Der greise Carl Schmitt berichtete Hans Blumenberg am 20. Oktober 1974 über die »traurige Situation eines 86jährigen Alten in einer Welt, die sich mit Über-Zeit-, Über-Schall- und Über-Mensch-Geschwindigkeiten um mich herum bewegt, während das Tempo meiner Maschine mit einer komischen Langsamkeit der psycho-somatischen Apparatur dahinkriecht, sodaß mir ein Wettkriechen zweier Schnecken allmählich spannender wird als ein Wettflug zweier Astronauten.«

Nun wird Elisabeths Sohn Prince Charles, der ewige Praktikant, als King Charles III. in die royale Chefetage befördert. Er ist mit 73 Jahren der älteste britische Thronbesteiger. Die Schnecke hat ihr Ziel erreicht. Wird sie sich als epochaler Astronaut entpuppen?


Regionalmythologie des Sauerlandes

Im geerbten großelterlichen Bücherregal stieß ich kürzlich auf das 48-seitige neunte Heft der Beiträge zur Heimatkunde des Kreises Arnsberg (ohne Jahresangabe, nach 1960), zu dem auch mein Großvater Hubert Schulte-Ebbert (1909-1981) zwei Texte beigesteuert hat, und zwar »Kriegsgreuel in Allendorf und Enkhausen« (pp. 7-9) zum Abschnitt »Der Siebenjährige Krieg im Herzogtum Westfalen« sowie »In Allendorf um 1804« (pp. 25-8) unter »Rekrutenfang im Sauerland«.

Beiträge zur Heimatkunde des Kreises Arnsberg, Heft 9 (Nico Schulte-Ebbert, denkkerker.com, August 2022)

Weltgeschichtlich interessanter erscheint mir jedoch der Beitrag »Napoleon im Sauerland« von H. Schwittmann, den ich folgend in toto wiedergeben werde. Zum historischen Kontext seien vorab aus der »Zeittafel Heimatgeschichte« auf Seite 45 des Heftes die folgenden Hintergrundinformationen bereitgestellt:

1794-1802 Wieder Franzosen im Land. 1802-1816 Arnsberg unter hessischer Herrschaft. 1813-1815 Sauerländer im hessischen Heere auf Seiten Napoleons. Nach der Schlacht bei Leipzig Übertritt zu den Verbündeten. – Franzosen, Preußen und Russen in Arnsberg.


Napoleon im Sauerland (Überschrift)

Napoleon hatte zwischen Rhein und Elbe ein Riesenheer zusammengezogen, um das letzte Bollwerk des europäischen Festlandes, das riesige Rußland, niederzuringen. Auch 20 000 Westfälinger wurden zwangsweise rekrutiert, von denen nur wenige wieder heimgekehrt sind. Die meisten verhungerten, erfroren oder versanken irgendwo im russischen Schnee, viele ertranken in den eisigen Fluten der Beresina.

Im Herbst 1812 reiste Napoleon auch durch unsere Heimat. In einem stillen Städtchen machte er Rast, ließ sich königlich bewirten und verlangte nach Sehenswürdigkeiten. Da war guter Rat teuer. Was sollte man den verwöhnten Monarchenaugen anbieten? Kriege und Feuersbrünste hatten nur die steinerne Kirche und das in der Nähe stehende St.-Michaels-Häuschen übriggelassen. Da fiel dem »Maire« etwas Besonderes ein*). Er dachte: »Vielleicht ist ein über 100 Jahre alter Bürger unseres Städtchens auch etwas Seltenes!« Bald stand nun der knorrige Sauerländer im blauen Kittel, mit derbem Krückstock und der unvermeidlichen halblangen Schnörgelpfeife vor seiner allmächtigen Majestät. Ein Dolmetscher war auch zur Stelle, und nun begann ein seltsames Gespräch in unverfälschtem Platt und Salonfranzösisch. Unser lustig-listiges Bäuerlein blieb dem Imperator keine Antwort schuldig.

Der Korse: »Wie kommt es, daß Ihr so alt geworden seid?« Der Alte: »Ick hew mey no jedem Eyten ’nen Wacholder drunken.« »Was muß man besitzen, um bis ins hohe Alter glücklich zu sein?« »Ne Frugge, dey nich schennt ower guet koeket; jeden Dag seyne Arbeyt un am Owend würklichen Feyerowend.« »Welchen Wunsch könntet Ihr noch vor Eurem Ende haben?« »Je, ich möchte no enmal twintig Johre olt seyn und ümmer nen Daler inne Taske hewen.« »Möchtet Ihr nicht einmal mit mir tauschen und Kaiser von Frankreich sein?« »Nei, nei, blauß datt nich!« »Warum denn nicht!« »Eistens kann ick met meyner plattduitsken Sniute nich franzeusisch kuiern, kein Menske könn mey verstohn, und twettens kann ich de Franzmänner niu eimol nich jutstohn, se sind mey alle te wieppelig, und drüttens ist datt Kaiserseyn in Frankreich te unsieker. Mey iß vertallt woren, un et sall gar nich sau lange här seyn, datt de Franzausen eyhren Künnig in Paris köppet hätt, oder wiettet ey dat villichte biäter! Hiätt se nich seyne Frugge gleyk mett köppet? Ney, ney, dann blew ick doch laiwer in meynen soliden Holsken.«

Das war scharfer Tubak für Bonaparte, und ohne an den üblichen Gnadentaler zu denken, gab er eiligst Order zur Weiterfahrt. Napoleon legte sonst großen Wert auf öffentliche Anerkennung. An seinen Geburtstagen wurde das umfangreiche Programm der Feier durch Zeitungen, Anschläge, Verkündigungen von der Kanzel und durch öffentliches Ausschellen bekannt gemacht. Für den Festgottesdienst war ein besonders Kirchengebet vorgeschrieben. Aus dem Text lesen wir zwischen den Zeilen von der großen Sehnsucht der Deutschen nach Frieden:

»Liebevoller himmlischer Vater, Du hast uns befohlen, Gebet und Fürbitte zu tun für alle Menschen, insbesondere für die Könige und Fürsten der Erde. Wir beten daher auch zu Dir für Deinen Knecht, unsern Kaiser und König Napoleon. Auf ihm ruhe Dein Geist, o Herr, der Geist des Rates und der Stärke, der Geist Deiner Erkenntnis und der Ehrfurcht vor Dir! Segne ihn, Allgenugsamer, aus der Fülle Deines Segens. Kröne alle seine gemeinnützigen Unternehmungen mit einem glücklichen Erfolge. Laß uns und alle Untertanen unseres Beherrschers unter seiner Regierung ein ruhiges und stilles Leben führen, in aller Gottseligkeit und Ehrbarkeit! Dir, unserm gemeinschaftlichen Vater, Deinem Sohn Jesu Christo und dem Heiligen Geiste sei Ehre, Lob, Preis und Dank dargebracht bis in Ewigkeit! Amen.«

Wie man heute mit Böllerschüssen die Fronleichnamsprozessionen begleitet, standen damals auf den Markt- und Kirchplätzen französische Batterien und feuerten ihre Salutschüsse in das Glockengeläute. Der Chronist erzählt, daß viele Scheiben unserer Kirchenfenster dabei zersprangen. »Scherben bringen Glück«, sagten die Franzosen, aber das französische Glück hat danach nur fünf Jahre gedauert. Ruhm und Ehre der »Grande Nation« sanken mit Moskau in Schutt und Asche, und der stolze Korse rettete sich wie ein gehetzter Wolf über Rußlands Schneefelder nach Paris zurück. Sein 600 000-Mann-Heer hatte er feige im Stich gelassen.

Unser steinalter Landsmann überlebte den Ruhm seines ehemaligen Gesprächspartners. Als er 1815 von der Verbannung Napoleons nach Elba hörte, gnisselte er durch seine mächtigen Tabakswolken: »Ick hewet eym (Napoleon) jo sau echtenrüm prophezeiet – ower diüse jungen Luie könnt jo niu eymol nich hören!«

*) Maire nannte man neuerdings die Bürgermeister im Königreich Westfalen, das der immer »lustike« Jerôme, der Bruder Napoleons, von Kassel aus regierte. Von ihm sagt man, da er in seiner Residenz wie »ein Gott in Frankreich lebte«. Jerôme meinte, es könne auch mal ein Korse in Westfalen herrschen, da ja auch ein Westfale – Theodor Neuhoff aus Plettenberg – König von Korsika gewesen sei.


Anders als die Begegnung zwischen Goethe und Napoleon im Rahmen des Erfurter Fürstenkongresses am Vormittag des 2. Oktober 1808 in der Statthalterei, die etwa eine Stunde gedauert hat und im wesentlichen um Literatur und Goethes persönliche Situation kreiste, ist diejenige zwischen dem französischen Kaiser und einem unbeeindruckten, schlagfertigen, über hundert Jahre alten Sauerländer keine historische. Der Detailreichtum der plattdeutschen Unterredung ist ein starkes Indiz für deren Fiktionalität (Schwittmann nennt keine Quelle); der genaue Ort (»[i]n einem stillen Städtchen«, »steinerne Kirche«, »St.-Michaels-Häuschen«) als auch die Namen des Bürgermeisters und des greisen Sauerländers, dem eine Privataudienz beim titanischen Kaiser gewährt wurde, bleiben ungenannt.

Daß Napoleon mit einem Sauerländer Urgestein im ›Land der tausend Berge‹ kuierte, gehört wohl ins Reich sauerländischer Regionalmythen.


H. Schwittmann. »Napoleon im Sauerland.« Unsere Heimat im Wandel der Jahrhunderte. 4. Teil. Das Sauerland unter den letzten Kölner Kurfürsten. Bearbeitet von H. Schwittmann, o. J., pp. 36-8. Beiträge zur Heimatkunde des Kreises Arnsberg, Heft 9. Herausgegeben von Schulrat Plümpe und Schulrat Wiemann, Arnsberg.

Gustav Seibt. Goethe und Napoleon. Eine historische Begegnung. 5., unveränderte Aufl., C. H. Beck, 2010.

Sauerländer Platt. Ein Wörterbuch. So kuiert de Sauerländer. Bearbeitet von Reinhart Pilkmann-Pohl und Werner Beckmann. Herausgegeben vom Sauerländer Heimatbund e. V. 2. Aufl., Woll, 2019.


It’s getting Matter all the time!

Nachdem ich im letzten Jahr am Ende jedes Monats eine chronologisch sortierte Leseliste veröffentlicht habe, habe ich diese Praxis nun vom Blog auf eine relativ neue App verlagert (man könnte von »Outsourcing« sprechen), deren Funktionsumfang weit darüber hinaus reicht.

Matter ist ein relativ neuer Read-Later-Dienst, vergleichbar mit Pocket oder Instapaper, der einen leistungsstarken Textparser mit elegantem Design, sozialen Entdeckungs- und Kuratierungsfunktionen, Anmerkungen und der Möglichkeit, Artikel als Audio anzuhören, kombiniert.

Die drei Haupt-Tabs in Matter: Discover/Inbox, Queue, Profil (Screenshots Nico Schulte-Ebbert, denkkerker.com, März 2022)

Die sozialen Funktionen, die Matter anbietet, nutze ich allerdings nicht; es geht mir schließlich um die Speicherung und Präsentation der von mir online gelesenen Texte und soll nicht in neue Social-Media-Abgründe führen. Auch nutze ich die sehr gut implementierte Anmerkungsfunktion nicht; dies erledige ich lieber zentral via DEVONthink in meiner Zettelkasten-Datenbank.

Der Lesemodus der App ist ästhetisch ausgezeichnet, der Vorlesemodus überzeugt mit einer unglaublich natürlich klingenden Stimme (was allerdings nur für englische Texte gilt) und die Möglichkeit, mit einer eigenen Matter-E-Mail-Adresse bequem alle Newsletter und Google Alerts direkt in Matter zu lesen, wodurch das private Postfach entlastet wird, rundet für meine Bedürfnisse ein geradezu unschlagbares Angebot ab, das ohne Abo-Modell oder Einmalkauf daherkommt.

Lese-/Vorlesemodus, Aktivitäts-Tab, Einstellungsmenü (Screenshots Nico Schulte-Ebbert, denkkerker.com, März 2022)

Ein wenig schade ist die Tatsache, daß man lediglich digitale Texte posten kann; gelesene Print-Artikel oder Bücher, die ich problemlos auf meine Leselisten aufnehmen konnte, können nicht verlinkt werden, jedenfalls noch nicht. Die Weiterentwicklung der App bleibt spannend. Erst kürzlich wurde Matter for Web als Beta-Version freigegeben. It’s getting Matter all the time!

Matter Web App (Screenshot Nico Schulte-Ebbert, denkkerker.com, März 2022)

Es bleibt abzuwarten, wie sich Matter mit GoodLinks oder auch dem von mir bevorzugten RSS-Reader NetNewsWire produktiv und ohne Redundanz einsetzen läßt. Eventuell können hier Kurzbefehle oder auch Keyboard Maestro-Macros das Zusammenspiel dieser Apps vereinfachen und ihre jeweiligen Stärken prononcieren.


2021 – Mein Bücherjahr

Am letzten Tag des Jahres werfe ich – wie schon 2012, 2017, 2018, 2019 und 2020 – einen chronologisch ausgerichteten Blick zurück auf die abwechslungs- und lehrreichen (Hör-)Bücher, die ich in den vergangenen zwölf Monaten lesen (und hören) konnte.

Meine gelesenen Bücher des Jahres 2021 (Nico Schulte-Ebbert, denkkerker.com, Dezember 2021)

[1] Detlev Claussen. Theodor W. Adorno. Ein letztes Genie. S. Fischer, 2003.

[2] Jan Roß. Die Verteidigung des Menschen. Warum Gott gebraucht wird. 3. Aufl. Rowohlt Berlin, 2013.

[3] Linda McCartney. Life in Photographs. Herausgegeben von Alison Castle. Taschen, 2019.

[4] »Sterbliche Gedanken.« Dieter Henrich im Gespräch mit Alexandru Bulucz. Mit einem Nachwort von Alexandru Bulucz. Edition Faust, 2015. Einsichten im Dialog 1.

[5] Dieter Henrich. Ins Denken ziehen. Eine philosophische Autobiographie. Im Gespräch mit Matthias Bormuth und Ulrich von Bülow. C. H. Beck, 2021.

[6] Philosophie und Leben. Erkundungen mit Dieter Henrich. Herausgegeben von Friedrich Vollhardt. Wallstein, 2018.

[7] Alexandru Bulucz, Dieter Henrich und Klaus Sander. Von sich selbst wissen. Dieter Henrich erzählt über Erinnerung und Dankbarkeit. Ungekürztes Hörbuch. supposé, 2020.

[8] Jürgen Goldstein. Hans Blumenberg. Ein philosophisches Portrait. Matthes & Seitz, 2020.

[9] Sahra Wagenknecht. Die Selbstgerechten. Mein Gegenprogramm – für Gemeinsinn und Zusammenhalt. Campus, 2021.

[10] Hans Rosling, Anna Rosling Rönnlund und Ola Rosling. Factfulness. Wie wir lernen, die Welt so zu sehen, wie sie wirklich ist. Aus dem Englischen von Hans Freundl, Hans-Peter Remmler und Albrecht Schreiber. 5. Aufl., Ullstein, 2018.

[11] Philip Roth. Nemesis. Aus dem Amerikanischen von Dirk van Gunsteren. Hanser, 2011.

[12] Philip Roth. Die Demütigung. Aus dem Amerikanischen von Dirk van Gunsteren. Hanser, 2010.

[13] Amanda Gorman. The Hill We Climb/Den Hügel hinauf. An Inaugural Poem for the Country/Ein Inaugurationsgedicht für das Land. Mit einem Vorwort von Oprah Winfrey. Aus dem amerikanischen Englisch übersetzt und kommentiert von Uda Strätling, Hadija Haruna-Oelker und Kübra Gümüşay. 4. Aufl., Hoffmann und Campe, 2021.

[14] Kwame Anthony Appiah. Eine Frage der Ehre oder Wie es zu moralischen Revolutionen kommt. Aus dem Englischen von Michael Bischoff. C. H. Beck, 2011.

[15] Martin Tielke. Der stille Bürgerkrieg. Ernst Jünger und Carl Schmitt im Dritten Reich. Berlin, 2007.

[16] Verortung des Politischen. Carl Schmitt in Plettenberg. Herausgegeben von der Stadt Plettenberg mit Unterstützung des Nordrhein-Westfälischen Hauptstaatsarchivs Düsseldorf. Bearbeitet von Ingeborg Villinger. Hagen, 1990. Beiträge zur Plettenberger Stadtgeschichte. Herausgegeben im Auftrag der Stadt Plettenberg von Martina Wittkopp-Beine, Bd. 2.

[17] Reinhard Mehring. Carl Schmitt zur Einführung. 5., vollständig überarbeitete Aufl., Junius, 2017.

[18] Carl Schmitt. Ex Captivitate Salus. Erfahrungen der Zeit 1945/47. 4., erweiterte Aufl., Duncker & Humblot, 2015.

[19] Hans Blumenberg/Carl Schmitt. Briefwechsel 1971-1978 und weitere Materialien. Herausgegeben und mit einem Nachwort von Alexander Schmitz und Marcel Lepper. Suhrkamp, 2007. [Zweite Lektüre nach 2009.]

[20] Briefwechsel Gretha Jünger/Carl Schmitt (1934-1953). Herausgegeben von Ingeborg Villinger und Alexander Jaser. Akademie, 2007.

[21] The Beatles. Get Back. Featuring photography by Ethan A. Russell and Linda McCartney. Foreword by Peter Jackson. Introduction by Hanif Kureishi. Edited by John Harris from transcripts of the original sound recordings. Apple & Callaway, 2021.


2021 – Mein Streaming- und Fernsehjahr

[1] Tatort Weimar: Der feine Geist, MDR, 2021.

[2] The Handmaid’s Tale: Der Report der Magd, Staffel 3, 13 Episoden, Amazon Prime, 2019.

[3] Voll abgezockt, Netflix, 2013.

[4] Tatort Köln: Der Tod der Anderen, WDR, 2021.

[5] Charité, Staffel 3, 6 Episoden, ARD, 2021.

[6] The Foreigner, Amazon Prime, 2018.

[7] Tatort Stuttgart: Das ist unser Haus, SWR, 2021.

[8] Lupin, Staffel 1, 5 Episoden, Netflix, 2021.

[9] Deadwind, Staffel 2, 8 Episoden, Netflix, 2020.

[10] Spenser Confidential, Netflix, 2020.

[11] Tatort Hamburg: Tödliche Flut, NDR, 2020.

[12] Alias Grace, Staffel 1, 6 Episoden, Netflix, 2017.

[13] Die Ausgrabung, Netflix, 2021.

[14] Polizeiruf 110 Frankfurt (Oder): Monstermutter, RBB, 2021.

[15] Suits, Staffel 8.2, 6 Episoden, Netflix, 2018.

[16] Mystery Road – Verschwunden im Outback, Staffel 2, 6 Episoden, arte, 2020.

[17] Tatort Dresden: Rettung so nah, MDR, 2021.

[18] Immer für dich da, Staffel 1, 10 Episoden, Netflix, 2021.

[19] Neues aus der Welt, Netflix, 2021.

[20] Tatort Ludwigshafen: Hetzjagd, SWR, 2021.

[21] Der junge Wallander, Staffel 1, 6 Episoden, Netflix, 2020.

[22] Sneaky Pete, Staffel 1-3, 30 Episoden, Amazon Prime, 2015-9.

[22] The Gentlemen, Amazon Prime, 2020.

[23] Tatort Dortmund: Heile Welt, WDR, 2021.

[24] Tatort Zürich: Schoggiläbe, SRF, 2021.

[25] On The Rocks, Apple TV+, 2020.

[26] Tatort Kiel: Borowski und die Angst der weißen Männer, NDR, 2021.

[27] Shameless, Staffel 10, 12 Episoden, Amazon Prime, 2020.

[28] Polizeiruf 110 Rostock: Sabine, NDR, 2021.

[29] Yesterday, Amazon Prime, 2019.

[30] Tatort Köln: Wie alle anderen auch, WDR, 2021.

[31] Weissensee, Staffel 1-4, 24 Episoden, Netflix, 2010-2018.

[32] Deadpool 2, Netflix, 2018.

[33] The Midnight Sky, Netflix, 2020.

[34] Tatort Wien: Die Amme, ORF, 2021.

[35] Hillbilly-Elegie, Netflix, 2021.

[36] Tatort Saarbrücken: Der Herr des Waldes, SR, 2021.

[37] _Thunder Force _, Netflix, 2021.

[38] Hala, Apple TV+, 2019.

[39] Tatort Ludwigshafen: Der böse König, SWR, 2021.

[40] Wer hat Sara ermordet? Staffel 1, 10 Episoden, Netflix, 2021.

[41] Tatort Hamburg: Macht der Familie, NDR, 2021.

[42] The Spy, Miniserie, 6 Episoden, Netflix, 2019.

[43] Ku’damm 56, 3 Episoden, Netflix, 2016.

[44] Tatort Schwarzwald: Was wir erben, SWR, 2021.

[45] Ku’damm 59, 3 Episoden, Netflix, 2018.

[46] Suits, Staffel 9, 10 Episoden, Netflix, 2019.

[47] »Adolf Muschg – Wie geht Lebenskunst?« Sternstunde Philosophie, SRF, 25.04.2021, [www.srf.ch/play/tv/s….

[48] Taffe Mädels, Netflix, 2013.

[49] Tatort Münster: Rhythm and Love, WDR, 2021.

[50] Unorthodox, Miniserie, 4 Episoden, Netflix, 2020.

[51] Interstellar, Netflix, 2014.

[52] Blade Runner 2049, Netflix, 2017.

[53] Tatort Wien: Verschwörung, ORF, 2021.

[54] Beltracchi: Die Kunst der Fälschung, Netflix, 2014.

[55] In Therapie, 35 Episoden, arte, 2021.

[56] Marie Curie – Elemente des Lebens, Amazon Prime, 2020.

[57] Tatort Franken: Wo ist Mike?, BR, 2021.

[58] A United Kingdom – Ihr Liebe veränderte die Welt, Amazon Prime, 2017.

[59] Tatort Dresden: Wer ist jetzt allein?, MDR, 2018.

[60] Tatort Bremen: Neugeboren, Radio Bremen, 2021.

[61] Die Brücke – Transit in den Tod, Staffel 1 & 2, 20 Episoden, arte, 2011-4.

[62] Polizeiruf 110 Halle: An der Saale hellem Strande, MDR, 2021.

[63] Edison – Ein Leben voller Licht, Amazon Prime, 2019.

[64] Tatort Berlin: Die dritte Haut, RBB, 2021.

[65] Die Brücke – Transit in den Tod, Staffel 3 & 4, 18 Episoden, Netflix, 2016-8.

[66] Downton Abbey, Amazon Prime, 2019.

[67] Polizeiruf 110 München: Frau Schrödingers Katze, BR, 2021.

[68] Fatherhood, Netflix, 2021.

[69] The Kominsky Method, Staffel 3, 6 Episoden, Netflix, 2021.

[70] Lupin, Staffel 2, 5 Episoden, Netflix, 2021.

[71] Wer hat Sara ermordet? Staffel 2, 8 Episoden, Netflix, 2021.

[72] The Tomorrow War, Amazon Prime_, 2021.

[73] Tatort Wien: Die Kunst des Krieges, ORF, 2016.

[74] Suicide Squad, Netflix, 2016.

[75] The Woman in the Window, Netflix, 2021.

[76] Tatort Münster: Spieglein, Spieglein, WDR, 2019.

[77] Clan, Staffel 1, 10 Episoden, arte, 2012.

[78] John Wick: Kapitel 3, Amazon Prime, 2019.

[79] Honest Thief, Amazon Prime, 2020.

[80] Bosch, Staffel 7, 8 Episoden, Amazon Prime, 2021.

[81] The Good Doctor, Staffel 1-2, 36 Episoden, Amazon Prime, 2017-8.

[82] Der Gott des Gemetzels, Amazon Prime, 2011.

[83] Blues Brothers, arte, 1980.

[84] Wenn die Stille einkehrt, Staffel 1, 10 Episoden, arte, 2020.

[85] Valerian – Die Stadt der tausend Planeten, Amazon Prime, 2017.

[86] Afghanistan - Das verwundete Land, arte, 2019.

[87] Tatort Frankfurt: Wer zögert, ist tot, HR, 2021.

[88] This Is Us, Staffel 4, 18 Episoden, Amazon Prime, 2020.

[88] A Serious Man, Amazon Prime, 2009.

[89] Polizeiruf 110 München: Bis Mitternacht, BR, 2021.

[90] Stand Up Guys, Amazon Prime, 2013.

[91] Ted Lasso, Staffel 1 und 2, 22 Episoden, Apple TV+, 2020-1.

[92] Tatort Köln: Der Reiz des Bösen, WDR, 2021.

[93] Killer‘s Bodyguard, Amazon Prime, 2017.

[94] The Professor, Amazon Prime, 2018.

[95] Tatort Kiel: Borowski und der gute Mensch, NDR, 2021.

[96] Zimmer 301, Staffel 1, 6 Episoden, arte, 2019.

[97] The Expanse, Staffel 1, 10 Episoden, Amazon Prime, 2015.

[98] 1917, Amazon Prime, 2020.

[99] Tatort Dresden: Unsichtbar, MDR, 2021.

[100] See – Reich der Blinden, Staffel 2, 8 Episoden, Apple TV+, 2021.

[101] Tatort Mainz: Blind Date, SWR, 2021.

[102] One Lane Bridge, Staffel 1, 6 Episoden, arte, 2020.

[103] Bohemian Rhapsody, Amazon Prime, 2018.

[104] Tatort Frankfurt: Luna frisst oder stirbt, HR, 2021.

[105] El Hierro - Mord auf den Kanarischen Inseln, Staffel 1 & 2, 14 Episoden, arte, 2019-21.

[106] Eine Frau mit berauschenden Talenten, Amazon Prime, 2020.

[107] Tatort München: Dreams, BR, 2021.

[108] Finch, Apple TV+, 2021.

[109] The Mandalorian, Staffel 2, 8 Episoden, Disney+, 2020.

[110] Der Vollposten, Amazon Prime, 2016.

[111] Tatort Berlin: Die Kalten und die Toten, RBB, 2021.

[112] Der Beischläfer, Staffel 2, 8 Episoden, Amazon Prime, 2021.

[113] Tatort Hessen: Murot und das Prinzip Hoffnung, HR, 2021.

[114] Only Murders in the Building, Staffel 1, 10 Episoden, Disney+, 2021.

[115] The Beatles: Get Back, 3 Episoden, Disney+, 2021.

[116] Black Widow, Disney+, 2021.

[117] Tatort Dortmund: Masken. WDR, 2021.

[118] The Morning Show, Staffel 1-2, 20 Episoden, Apple TV+, 2019-21.

[119] Polizeiruf 110 Frankfurt (Oder): Hermann, RBB, 2021.

[120] Tatort Bremen: Und immer gewinnt die Nacht, Radio Bremen, 2021.

[121] Almost Famous – Fast berühmt, Amazon Prime, 2001.

[122] Gemeinsam wohnt man besser, Amazon Prime, 2017.

[123] Tatort München: Wunder gibt es immer wieder, BR, 2021.

[124] Juniors freier Tag, Disney+, 1994.

[125] Tatort Göttingen: Alles kommt zurück, NDR, 2021.


Dezember 2021 – Meine Leseliste

[1] Helmut Mayer. »Ökologie ist nicht grün.« Rezension zu Wo bin ich? Lektionen aus dem Lockdown, von Bruno Latour. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 01.12.2021, https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/buecher/rezensionen/sachbuch/bruno-latours-buch-wo-bin-ich-17653106.html?printPagedArticle=true#pageIndex_2.

[2] Mike McCartney und Henry Yates. »›I was part of the Beatles’ act‹: Mike McCartney’s best photograph.« The Guardian, 1 Dec 2021, https://www.theguardian.com/artanddesign/2021/dec/01/the-beatles-mike-paul-mccartney-best-photograph.

[3] Angie Martoccio. »Coveted Archives of Beatles Road Manager Mal Evans Will Finally See Light of Day.« Rolling Stone, December 2, 2021, https://www.rollingstone.com/music/music-news/mal-evans-beatles-get-back-diaries-biography-1265655/.

[4] Christian Marty. »Was bedeutet intellektuelle Unabhängigkeit? Michel Houellebecq macht es vor.« Rezension zu Michel Houellebecq, herausgegeben von Agathe Novak-Lechevalier. Neue Zürcher Zeitung, 03.12.2021, https://www.nzz.ch/feuilleton/michel-houellebecq-haelt-distanz-zu-den-salon-intellektuellen-ld.1656720.

[5] Carl Schmitt. Ex Captivitate Salus. Erfahrungen der Zeit 1945/47. 4., erweiterte Aufl., Duncker & Humblot, 2015.

[6] Dalya Alberge. »Let him be: how McCartney saved roadie from arrest after Beatles final concert.« The Guardian, 5 Dec 2021, https://www.theguardian.com/music/2021/dec/05/how-paul-mccartney-saved-roadie-from-arrest-after-beatles-final-concert-mal-evans.

[7] Rainer Moritz. »In vorauseilender Korrektheit säubern manche Verlage und Autoren ihre Werke von allem potenziell Anstössigen.« Neue Zürcher Zeitung, 07.12.2021, https://www.nzz.ch/feuilleton/triggerwarnungen-und-sensitivity-reading-sind-totengraeber-der-kunst-ld.1657771.

[8] Andreas Busch. »Mann des Vergleichs. Klaus von Beyme gestorben.« Frankfurter Allgemeine Zeitung, 08.12.2021, https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/politologe-klaus-von-beyme-war-ein-mann-des-vergleichs-17674117.html.

[9] Ulf von Rauchhaupt. »Shitstorm im Altertum.« Rezension zu Gedichte, von Archilochos. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 09.12.2021, https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/buecher/rezensionen/belletristik/archilochos-gedichte-in-einer-zweisprachigen-ausgabe-17639240.html#lesermeinungen.

[10] Wolfgang Krischke. »Wer ›man‹ sagt, verbindet damit noch nicht den Mann.« Rezension zu Das Deutsche als europäische Sprache. Ein Porträt, von Gisela Zifonun. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 10.12.2021, https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/buecher/rezensionen/sachbuch/gisela-zifonuns-buch-das-deutsche-als-europaeische-sprache-17675686.html?printPagedArticle=true#pageIndex_2.

[11] Gerald Felber. »Wovon sogar der Selbstoptimierer träumt.« Frankfurter Allgemeine Zeitung, 11.12.2021, https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/buehne-und-konzert/weihnachten-mit-de-maistre-und-rademann-17678357.html.

[12] Markus Schär. »Die ›New York Times‹ schreibt von jehr ihre eigene Geschichte.« Rezension zu The Gray Lady Winked. How the New York Times’s Misreporting, Distortions, and Fabrications Radically Alter History, von Ashley Rindsberg, sowie Bad News. How Woke Media Is Undermining Democracy, von Batya Ungar-Sargon. Neue Zürcher Zeitung, 13.12.2021, https://www.nzz.ch/feuilleton/polen-ueberfaellt-nazideutschland-die-new-york-times-schreibt-von-jeher-ihre-eigene-geschichte-ld.1657924.

[13] Matthias Rüb. »Wenn Täter und Opfer die falsche Hautfarbe haben.« Frankfurter Allgemeine Zeitung, 14.12.2021, https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/medien/umgekehrter-rassismus-mord-berichterstattung-der-new-york-times-17682498.html.

[14] Paul Ingendaay. »Das Goethe-Institut will global und divers sein.« Frankfurter Allgemeine Zeitung, 14.12.2021, https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/goethe-institut-zieht-bilanz-und-will-divers-sein-17684091.html.

[15] Andy Greene. »Report: Bruce Springsteen Sells Publishing Catalog to Sony for $500 Million.« Rolling Stone, December 15, 2021, https://www.rollingstone.com/music/music-news/bruce-springsteen-sells-publishing-catalog-sony-500-million-1253493/.

[16] Kory Grow. »Pink Floyd Surprise-Release a Dozen Pre-‘Dark Side’ Live Albums.« Rolling Stone, December 15, 2021, https://www.rollingstone.com/music/music-news/pink-floyd-surprise-live-albums-1272350/.

[17] Oliver Kamm. »The courage of Christopher Hitchens.« Prospect, December 13, 2021, https://www.prospectmagazine.co.uk/politics/the-courage-of-christopher-hitchens-ten-year-tribute-politics-ideas.

[18] Stefan Müller-Doohm. »Man kann die Welt nicht ohne Auschwitz denken: Nach dem Grauen des Zweiten Weltkriegs hat Adorno das richtige Leben im falschen gesucht.« Neue Zürcher Zeitung, 16.12.2021, https://www.nzz.ch/feuilleton/man-kann-die-welt-nicht-ohne-auschwitz-denken-nach-dem-grauen-des-zweiten-weltkriegs-hat-adorno-das-richtige-leben-im-falschen-gesucht-ld.1660382.

[19] C. Thi Nguyen. »Twitter, the Intimacy Machine.« The Raven, Fall 2021, https://ravenmagazine.org/magazine/twitter-the-intimacy-machine/.

[20] Martin Rhonheimer. »›Das Impferium schlägt zurück‹? Wie Gunnar Kaiser als Philosoph auf Abwege geraten ist.« Neue Zürcher Zeitung, 17.12.2021, https://www.nzz.ch/feuilleton/gunnar-kaiser-wie-der-philosoph-auf-abwege-geraten-ist-ld.1660023.

[21] Joachim Hentschel. »George Harrisons Weihnachtsgeschichte.« Süddeutsche Zeitung, 16. Dezember 2021, https://www.sueddeutsche.de/kultur/george-harrison-my-sweet-lord-1.5489570.

[22] Hans Blumenberg/Carl Schmitt. Briefwechsel 1971-1978 und weitere Materialien. Herausgegeben und mit einem Nachwort von Alexander Schmitz und Marcel Lepper. Suhrkamp, 2007. [Zweite Lektüre nach 2009.]

[23] Franziska Augstein. »Seine Neugier auf eine großzügige Welt. Klaus Wagenbach gestorben.« Frankfurter Allgemeine Zeitung, 20.12.2021, https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/zum-tod-des-verlegers-klaus-wagenbach-17693341.html?printPagedArticle=true#pageIndex_2.

[24] Helmut Mauró. »Der Bach-Kosmos.« Süddeutsche Zeitung, 20. Dezember 2021, https://www.sueddeutsche.de/kultur/johann-sebastian-bach-weihnachtsoratorium-kunst-der-fuge-david-fray-1.5492199.

[25] »Virologe Kekulé darf vorerst nicht mehr an Uni Halle forschen und lehren.« Frankfurter Allgemeine Zeitung, 21.12.2021, https://www.faz.net/aktuell/karriere-hochschule/kekule-darf-vorerst-nicht-mehr-an-uni-halle-forschen-und-lehren-17696259.html

[26] Florian Keisinger. »Der laut verfochtene Antirassismus lenkt vom Klassenkampf ab: Ein amerikanischer Linker attackiert die Identitätspolitik.« Rezension zu Der Trubel um Diversität. Wie wir lernten, Identitäten zu lieben und Ungleichheit zu ignorieren, von Walter Benn Michaels. Neue Zürcher Zeitung, 22.12.2021, https://www.nzz.ch/feuilleton/der-trubel-um-diversitaet-walter-benn-michaels-ueber-identitaeten-ld.1660088.

[27] William Grimes. »Joan Didion, ›New Journalist‹ Who Explored Culture and Chaos, Dies at 87.« The New York Times, Dec. 23, 2021, https://www.nytimes.com/2021/12/23/books/joan-didion-dead.html.

[28] »Inge Jens gestorben.« Süddeutsche Zeitung, 23. Dezember 2021, https://www.sueddeutsche.de/kultur/literaturwissenschaft-inge-jens-gestorben-1.5495308.

[29] Andreas Höfele. »Hamlet als mythische Figur der Gegenwart«. Carl Schmitts Aachener Vortrag (21.1.1957). Herausgegeben im Auftrag der Carl-Schmitt-Gesellschaft e. V. von Gerd Giesler. Berlin, 2021. Carl Schmitt Opuscula. Plettenberger Miniaturen, 14.

[30] Briefwechsel Gretha Jünger/Carl Schmitt (1934-1953). Herausgegeben von Ingeborg Villinger und Alexander Jaser. Akademie, 2007.

[31] Frank Lübberding. »Die Deutsche Welle und die Maskerade des zeitgenössischen Antisemitismus.« Neue Zürcher Zeitung, 27.12.2021, https://www.nzz.ch/feuilleton/maskerade-des-zeitgenoessischen-antisemitismus-ld.1661866.

[32] Molly Young. »Better Living Through Stoicism, From Seneca to Modern Interpreters.« The New York Times, Dec. 28, 2021, https://www.nytimes.com/2021/12/28/books/stoicism-books.html.

[33] Andreas Platthaus. »Das dritte Hexenwerk im Kino.« Rezension zu Macbeth, von Joel Coen. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 29.12.2021, https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/kino/kino-shakespeares-macbeth-in-joel-coens-version-17705500.html?printPagedArticle=true#pageIndex_2.

[34] »Reinhart Koselleck über Carl Schmitt. Interview von Claus Peppel, 14. März 1994.« Reinhart Koselleck/Carl Schmitt. Der Briefwechsel 1953-1983 und weitere Materialien. Herausgegeben von Jan Eike Dunkhase. Suhrkamp, 2019, pp. 373-91.

[35] The Beatles. Get Back. Featuring photography by Ethan A. Russell and Linda McCartney. Foreword by Peter Jackson. Introduction by Hanif Kureishi. Edited by John Harris from transcripts of the original sound recordings. Apple & Callaway, 2021.